Die Bauvoranfrage des Unternehmens, die dem Bauausschuss in der Sitzung im Rathaus vorliegt, bezieht sich auf das Grundstück an der Ecke Staatsstraße 2156/Schlörstraße. Jetzt wächst dort noch Getreide, das bald erntereif ist. Zur Staatsstraße hin ist der Preisanzeiger und sind Staubsaugerplätze geplant. Auf dem etwa 6000 Quadratmeter großen Areal sollen außerdem insgesamt zwölf Zapfstellen entstehen, aufgeteilt auf drei Doppelsäulen. Diese sind ebenso überdacht wie ein Verbindungsweg zum Tankshop.
Er ist als eine Art Raststätte konzipiert, enthält eine Sitzecke, Stehtische und einen Sanitärbereich. Eine Waschanlage für Autos ist ebenfalls vorgesehen. Der Zapfsäulenbereich ist so gestaltet, dass er auch von Lastwägen und Bussen gut angefahren werden kann. Auf dem Grundstück werden noch mehrere Lkw-Stellplätze gebaut. Das alles stimmt die Ausschussmitglieder positiv.
Knackpunkt ist aber der gewünschte Pylon in Höhe von 25 Metern. Er überragt alles bisherige, entspricht nicht den Festsetzungen im Bebauungsplan und könnte auch den Blick auf die Altstadt trüben. Zudem werde damit ein Präzedenzfall geschaffen. Die höchste Werbeanlage steht in Sichtweite der geplanten Tankstelle an der Sauerzapfstraße und ist 13 Meter hoch. "Der Pylon ist in dieser Form bedenklich", sagt Bürgermeister Frank Zeitler, um nachzuschieben "und wird in dieser Form nicht gehen". Er hat bereits einen Kompromissvorschlag an das Unternehmen ausgearbeitet.
Der Pylon soll auf 13 Meter verkleinert werden und die Stadt sei im Gegenzug dem Unternehmen bei einer Beschilderung an der A 93 behilflich. "Total" lege darauf wert, dass die Tankstelle von der Autobahn aus gut und rechtzeitig gesehen werde, lässt er dem Gremium wissen.
Artikel über den Bürgerentscheid zum Handelszentrum
Das möge die Autobahndirektion nicht so gerne. Diese Erfahrung hat der städtische Bauingenieur Johannes Schießl gemacht. Ins Vorbescheidsverfahren werden außerdem das Staatliche Bauamt und das Landratsamt einbezogen. Denn laut Schießl werden Bauverbote an der Staatsstraße oder Baubeschränkungen zur Staatsstraße hin nicht eingehalten. Die Zufahrt zum Tankstellengelände an der Einmündung der Schlör- in die Staatsstraße müsse auch noch etwas verlegt werden. Ebenso gelte es den Grünbereich und die Flutmulde am Aschbach zu erhalten. Was die Überschreitung der Grenzen der Flächenversiegelung betreffe, könne - dort, wo es möglich sei - sickerfähiges Material Abhilfe schaffen. Der Bürgermeister fasst zusammen: "Wir stehen der Bauvoranfrage positiv gegenüber, aber mit gewissen Vorbehalten."
Hans-Georg Dobler stuft für die CSU-Fraktion die Großtankstelle als "Glücksfall für Nabburg und die Grundstücksnutzung" ein. "Man sieht auch einen 13 Meter hohen Masten." Irene Ehemann, Freie Wähler, hält die Ansiedlung gut für die Stadt. Alle weiteren Bauausschuss-Mitglieder teilen diese Meinung und stimmen für die Bauvoranfrage. "Ich hoffe, dass es nicht am Pylon scheitern wird", so Frank Zeitler abschließend. Eine Tankstelle dieser Größenordnung schaffe nicht nur Arbeitsplätze, sondern könnte für die Altstadt zum Gewinn werden. Wer von der Autobahn abfahre, um zu tanken, lege vielleicht eine Rast ein und schaue sich die Stadt an. Froh ist er, dass ein Teil der Fläche, auf dem das bei einem Bürgerentscheid gewollte, aber nie umgesetzte Handelszentrum Nabburg, jetzt genutzt werde.
Mehrere Bauprojekte
Hirtenleite III
Zwei Anträge betreffen das neue Baugebiet Hirtenleite III. In einem Fall geht es um eine Geländeauffüllung, bei der in einem kleinen Teilstück die zulässige Höhe überschritten wird. Der Ausschuss stimmte dem zu. Problematischer ist dagegen die Höhe einer geplanten Stützmauer auf einem Grundstück, das an einer Einmündung innerhalb des Baugebietes liegt. Die Sicht werde beeinträchtigt. Die Höhe deckelt der Ausschuss bei einem Meter. Außerdem sie von der Grundstücksgrenze zurückgesetzt werden, sonst sei es eine unzulässige Einfriedung. Drei Mal Außenbereich
Zwei Bauanfragen und ein -antrag liegen im Außenbereich. Alle drei erhalten das gemeindliche Einvernehmen. Am südlichen Ortsrand von Tauchersdorf in Richtung eines etwas abseits stehenden Ferienhauses will sich ein Paar ein Wohnhaus bauen. In Neusath plant eine Eigentümerin auf einer alten Hofstelle ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage, Geräteraum und Hofladen. Erdbecken zur Güllelagerung in Girnitz sind als Teile eines landwirtschaftlichen Betriebes privilegiert. Hier ist der Ausschuss in der Regel zum Ja verpflichtet. Baustellen-Absicherung
Kurt Koppmann (ÜPW) mahnt eine bessere Baustellen-Absicherung am alten Friedhof an. Schließlich müssen Schulbusse dort vorbei. Bürgermeister Frank Zeitler und Johannes Schießl vom Bauamt versprechen dran zu bleiben.
Zwei Tankstellen im Landkreis
Die Total S.A. ist ein französisches Mineralölunternehmen mit Sitz bei Paris. Die Deutschlandzentrale befindet sich in Berlin. Total fördert in über 30 Ländern Öl und Gas. In Teilen Westeuropa betreibt es ein zum Teil dichtes Tankstellennetz. Im Pfreimd und Neunburg vorm Wald ist es bereits im Landkreis vertreten.
Ich hoffe, dass es nicht am Pylon scheitern wird
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.