Am Sonntag lud das Freilandmuseum in Neusath bei Nabburg zum traditionellen „Rosstag“ ein. Pferdeliebhaber und Freunde historischer Landtechnik konnten einen interessanten Tag mit ihrer Familie erleben. Das perfekte Wetter für einen ausgiebigen und informativen Spaziergang lockte viele Besucher nach Neusath auf das Museumsgelände. An diesem Tag standen die Pferde, einst wichtige Zug- und Arbeitstiere, im Mittelpunkt. Vor allem die robusten Kaltblutpferde zogen schwere Geräte zur Feldbestellung und transportierten landwirtschaftliche Produkte, Holz oder Baumaterial.
Der Kartoffelroder, gezogen von den Museumspferden „Leo“ und „Fonse“, holte schon mal am Kartoffelacker die ausgiebige Ernte aus dem Boden und verteilte sie gleichmäßig auf der Erdoberfläche. Die zuschauenden Kinder und erwachsenen Besucher stürzten sich regelrecht auf die nahrhaften Knollen und sammelten diese in bereitgestellten Körben ein. Besondere Freude hatten die Kleinen über ihre Ausbeute in ihrer eigens mitgebrachten Tragetasche.
Kaltblüter „Elli“ vor dem Pflug
Auch viele Tiere der „Interessengemeinschaft Zugtiere Bayern e.V. (IGZ)“ waren im Einsatz. So kam es, dass Kaltblüter „Elli“ aus Mittelfranken vor den Pflug gespannt wurde und auf dem Feld schon mal mit seinem lenkenden Feldarbeiter Furchen in den Erdboden gepflügt hat. Der Mistwagen, dessen Inhalt auf seinen Einsatz wartete, verströmte einen intensiven Geruch, und so mancher der Zuschauer hielt sich zwischendurch mit einem verzerrten Gesichtsausdruck die Nase zu.
Alexander Göbel von der IGZ führte durch das Programm und erläuterte sämtliche Arbeitsvorgänge vor der Motorisierung in der Landwirtschaft. Viel Kraft wurde den Arbeitspferden früher beim Ackern, Säen, Walzen oder Bifang schlagen abverlangt. Auch das Holzabtransportieren der riesigen Baumstämme, das die Besucher verfolgen konnten, wurde bei der Waldarbeit mithilfe von Pferden gemacht. Diese Aufgabe erforderte vollste Konzentration des ohrenspitzenden Tieres, damit es die Befehle seines Auftraggebers richtig umsetzen konnte.
Kücheln und Bratwurst
Die Bierbänke im Birkenwald luden unterdessen zum Verweilen, Ausruhen und Brotzeit machen ein. Der Duft von frisch gebackenen Kücheln oder von Bratwürsten vom Grill regte den Appetit an, und der Durst konnte auch mit einer ausgiebigen Auswahl an Getränken gestillt werden. Am Ende des eindrucksvollen Nachmittags peilten die Kinder mit ihren Stempelkarten rund ums Pferd und ihrer „Kartoffelernte“ glückselig den Nachhauseweg mit ihrer Familie an.
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