Nabburg
21.06.2022 - 10:32 Uhr

Auf dem Weg zur "blühenden Realschule"

Die Naabtal-Realschule Nabburg setzt sich ein großes Ziel: Aus 600 einzelnen Blühflächen soll die „blühende Realschule Nabburg“ entstehen. Im Herbst wird das Ergebnis präsentiert.

Die Aussaat der Samenkörner will gelernt sein. Wildlebensraumberater Balduin Schönberger zeigte den Schülern der Naabtal-Realschule, wie es richtig gemacht wird. Bild: bnr
Die Aussaat der Samenkörner will gelernt sein. Wildlebensraumberater Balduin Schönberger zeigte den Schülern der Naabtal-Realschule, wie es richtig gemacht wird.

Die Naabtal-Realschule hat sich als Jahresmotto "Klima" gesetzt. Schüler sollen dafür sensibilisiert werden, Verantwortung für sich und die Umwelt zu übernehmen. Sie sollen sich als Zukunftsgestalter begreifen. Die „Wirkstatt Nachhaltigkeit“, eine Initiative der Stiftung Bildungspakt Bayern, bietet dafür die notwendige Unterstützung.

Schüler erhalten die Gelegenheit und das Werkzeug, im persönlichen Umfeld kreative Lösungen zu entwickeln für eine nachhaltige Welt. Diese sollen ökologisch vertretbar, ökonomisch tragfähig und sozial verträglich sein. Doch ganz ohne Hilfestellung kann ein so anspruchsvolles Ziel nicht erreicht werden. Den Lehrerinnen Christine Jocher und Susanne Schirmer, die beide Initiatorinnen der Aktion sind, ist es gelungen, als Partner das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Regensburg-Schwandorf mit ins Boot zu holen.

Ein Quadratmeter Blühwiese

Dessen Leiter Georg Meyer und der Wildlebensraumberater Balduin Schönberger vermittelten nun den Schülern die Grundlagen für das Anlegen einer Blühwiese. Der Clou bei der Sache ist, dass nicht eine große Blühwiese angelegt werden soll, sondern jeder der 600 Schüler zuhause seine eigene Blühwiese gestaltet.

Dafür erhielt jeder eine Samentüte, die für eine Fläche von einem Quadratmeter reicht. Wenn die Blumen schließlich in voller Pracht blühen, soll jeder seine Blumenwiese fotografieren – und diese 600 Einzelbilder werden dann zu einer große Blühwiese zusammen gesetzt.

Doch vor dem Preis steht bekanntlich der Fleiß. Als Demonstrationsobjekt legte Balduin Schönberger im Atrium der Realschule ein kleines Blumenbeet an. Er zeigte den Schülern, wie der Boden vorbereitet und die Saat ausgebracht wird. Da ja nicht alle Schüler gleichzeitig anwesend sein konnten, wurden von jeder Klasse zwei Schüler ausgewählt, die dann als Multiplikatoren ihr erlerntes Wissen ihren Mitschülern weitergeben sollen.

Wichtig für die Insektenwelt

Der Wildlebensraumberater unterschied dabei zwischen Blühacker und einer extensiven Blühwiese. Beide unterscheiden sich in der Zusammensetzung der Blumensorten. Für die Insektenwelt sind beide von immenser Bedeutung. Sie bereichern die biologische Vielfalt auf den Äckern durch ein durchgehendes Blütenangebot. Die mehrjährige Blühwiese biete Lebensraum und Winterquartier für Insekten und Wildtiere.

Georg Meyer sprach sich gegen den gepflegten Monorasen aus, der nahezu keine Biodiversität zulässt. „Mut zur Unordnung schafft einen vielfältigen Lebensraum rund ums Jahr“, lautete der Rat den Fachmanns. Mit diesem Wissen ausgestattet, können Schüler von der Theorie zur Praxis wechseln. Lehrerin Christine Jocher sucht bereits den passenden Platz, um die Wildblumen-Patchwork einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.

 
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