Ganz einschlafen lassen möchte Franz Grundler das Kunst- und Kulturprojekt in der Altstadt nicht. Die Zeiten großer Theateraufführungen aber sind vorbei. Der Theatergarten hat sich aufgelöst, der Verein Bovaria ebenfalls. Jetzt hält Franz Grundler mit ein paar Mitstreitern die Remise am Laufen. Aber "ein richtiger Theaterbetrieb lässt sich hier nicht mehr organisieren", zumal Franz Grundler selbst im Raum Würzburg lebt. Er weiß es sehr zu schätzen, dass drei Personen die Öffnungen an Sonntagnachmittagen organisieren.
Zum Remise-Geburtstag hat er noch einmal ein Stück geschrieben. "Garantiert das letzte" versichert er, lacht und meint es gleichzeitig ernst. Am 7. September wird das Drei-Personen-Stück "Durch die Wüsten - oder Maria in Ägypten" uraufgeführt. "Das ist die einzige Vorstellung in Nabburg", sagt Franz Grundler. In Erfurt werde das 38 Minuten dauernde Stück noch einmal gezeigt und vielleicht nächstes Jahr in Münsterschwarzach.
Gut lässt es sich mit der Remise an, bis sich 2012 der Theatergarten auflöst. "Ach, Hus" stimmt noch einmal hoffnungsfroh, danach verlegt sich Franz Grundler mehr auf Ausstellungen und Vorträge. Parallel versucht er, Mieter für die Kleinkunst-Bühne zu finden. Das Ovigo-Theater wagt einen Versuch und belässt es dabei.
Der Grafiker pflegt inzwischen wieder die Acrylmalerei, "nach 30 Jahren Pause", und arbeitet an den Ausstellungen. Er plant, die Remise zu einem Sonderthemen-Museum weiter zu entwickeln. "Hussitica" ist das eine Thema, "Spatland" das zweite. Zur Historie über das Flussspatrevier Nabburg-Wölsendorf will Grundler im ehemaligen Eiskeller einen Mineralienraum einrichten. Bis es soweit ist, liegt noch ein Haufen Arbeit vor Grundler. Strom fehlt beispielsweise und Estrich, um Unebenheiten auszugleichen. In dem fensterlosen Raum will der Eigentümer der Remise die mineralischen Exponate aus dem Erbe von Raimund Kottwitz in ein effektvolles Licht rücken.
Platz ist in dem Gebäude für ein drittes Sonderthema. Für welches, weiß Grundler noch nicht, der von "seinem Ausstellungsspleen" spricht. Dieser beschränkt sich nicht nur auf Dauerausstellungen. Sein bewährtes Konzept will er beibehalten und Leuten Platz machen, "die sonst keine Chance haben in der Region auszustellen". Maler wie Fotografen sind ihm gleichermaßen willkommen. Grundler denkt zum Beispiel an die Fotografien von Josef Merkl. Dem Remisenbetreiber ist aber die Lust vergangen, vor allem wegen der Gema-Gebühren, auf musikalische Veranstaltungen in dem Kleinkunst-Raum.
Beibehalten werden die Abende des Bund Naturschutz. "Das Thema Ökologie möchte ich stärker in der Remise etablieren." Ein sichtbares Zeichen wird Grundler setzen, in dem er den etwas verblassten, roten Schriftzug "Remise" am hölzernen Eingangstor durch einen grünen ersetzt. Ökologie sei ihm, neben Religiösem - sei es als Theater sei es als Fachvortrag - wichtig.
Im nächsten Jahr sei etwas in petto, macht Franz Grundler neugierig, verrät aber nichts, bevor es spruchreif ist - denn einfach ist es nicht für seine kleine Bühne. Für Hochkaräter, egal welcher Kunstrichtung, sei sie zu klein und ein gewisses Niveau will er pflegen. Er entscheidet sich lieber für exquisite Veranstaltungen und die Spezialausstellungen.
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