Bei der Jahreshauptversammlung im Brotzeitstüberl des Bauernmuseums Perschen berichtete der Vorsitzende, Nabburgs Bürgermeister Armin Schärtl, auch von einer Maßnahme, die sich bereits erfolgreich etabliert hat: Der wöchentliche Bauernmarkt. Der Dank des Vereins galt Elisabeth Götz von der Geschäftsleitung des Museums, die diesen Markt am Mittwoch in initiiert hat und organisatorisch begleitet. Für den regelmäßigen Wirtshausbetrieb im Brotzeitstüberl konnte mit Heiner Kummert ein neuer Wirt gefunden werden, der nun ein Jahr seinen Dienst tut. Er veranstaltet auch die Museumskirchweih an Peter und Paul, die wieder ein großer Erfolg war. Der Verein unterstützt das Projekt "Bauerngarten" im Freilandmuseum Neusath. Er wird von den Schülern der Mittelschule Pfreimd und der Förderschule Nabburg betreut. Für das kommende Jahr hat sich der Verein ein weiteres Projekt vorgenommen, um die Attraktivität des Museums insgesamt weiter zu steigern. Es sollen Zillenfahrten auf der Naab angeboten werden.
Es werden zwei Zillen angeschafft. Das Steuern übernimmt der Paddelclub Nabburg. Darüber konnte schon eine Einigung erzielt werden. Schärtl stellte an Hand einer Karte die geplanten Strecken vor. Die geplanten Zillenfahrten haben auch einen historischen Hintergrund, denn in früheren Jahren wurden die Kinder aus Haindorf mittels einer Zille über die Naab in die Schule nach Diendorf gebracht.
In Vertretung der Leiterin des Freilandmuseums Neusath-Perschen, Dr. Birgit Angerer, berichtete die Geschäftsführerin Elisabeth Götz über das abgelaufene Museumsjahr, das unter dem Motto "Zeitzeugen" stand. Neusath-Perschen wurde auch als erstes Freilandmuseum in Bayern zur Umweltstation ernannt. Das kommende Jahr widmet sich dem "richtigen Holz“. Das Thema wird mit zwei Dauerausstellungen begleitet.
Abschließend gab es einen Vortrag des Kulturreferenten des Landkreises, Franz Pfeffer. Er blickte auf 20 Jahre Weltwasserwoche im Freilandmuseum Neusath-Perschen zurück. Diese Veranstaltung hat mittlerweile große Beliebtheit unter den Schulen erreicht. Was mit einem Weltwassertag begann, hat sich zu einer ganzen Woche entwickelt, so groß ist das Interesse unter den Schulen.
Zillen sind einfach konstruierte, zwischen fünf und 30 Meter lange Boote. Kleinere Zillen waren grundsätzlich ungedeckt, die größeren Zillen zum Fracht- oder Passagiertransport verfügten über hausähnliche Aufbauten. Zillen haben einen flachen Boden und gerade Seitenwände, die vorne zumeist spitz zulaufen. Je nach Zillentyp läuft auch das Heck entweder spitz zu, ist breit oder (seit einigen Jahrzehnten) sogar als Spiegel für den Motorbetrieb angelegt. Die Zille liegt mit geringem Tiefgang im Wasser und ist relativ kippstabil. Kleine Zillen werden mit sogenannten "Stechrudern", Paddeln mit einer gegabelten Eisenspitze, gelenkt und angetrieben. Große Zillen verfügten vorn und achtern über längs der Fahrtrichtung angebrachte lange Ruderbäume sowie seitlich über sogenannte "Nauzüge", die vor allem beim An- und Ablegen gebraucht wurden. Historische Frachtzillen wurden darüber hinaus meist getreidelt oder gesegelt.
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