(enz) Besucher aus dem früheren Ort, zu dem auch Ulrichsgrün gehörte, wollen sich künftig dem Heimattreffen anschließen. Willy Rubick, der aus der Buchmühle bei Ulrichsgrün stammt und jetzt in Thalmässing lebt, hatte die Initiative ergriffen und ehemalige Bewohner und ihre Nachfahren zur Teilnahme aufgerufen. Denn von dieser Gruppe war noch nie ein Treffen veranstaltet worden. Rubick möchte einen Freundeskreis der Altalbenreuther gründen und wünscht sich, dass aus Neualbenreuth und der weiteren Umgebung ehemalige Bewohner und ihre Nachfahren dafür Interesse zeigen.
Rubick brachte eine umfangreiche und interessante Sammlung von Fotos und Material - besonders über Ulrichsgrün - mit. Der kleine Kreis der Altalbenreuther hatte am Samstag unter der Führung von Alois Grillmeier aus Altmugl den Tillenberg und das dort bestehende Museum besucht, das auch Fotos der verschwundenen Dörfer zeigt.
Beginnen sollte das Heimattreffen mit dem Johannisfeuer, das aber wegen anhaltenden Regens buchstäblich ins Wasser fiel. Aber das Turmstüberl bot trockenen Raum für die erste Zusammenkunft, die fröhlich gefeiert wurde. Hier verabredete sich gleich der 82-jährige Herbert Gärtner (ehemals Grafengrün) mit Werner Schaffer, Sohn der Familie Schaffer aus Maiersgrün, zum Gottesdienst nach Maiersgrün von Altmugl aus zu wandern. Verwandte von Herbert Gärtner schlossen sich an. Dass sie in Maiersgrün erst ankamen als der Gottesdienst gerade vorbei war, lag wohl an einer falschen Zeitplanung, tat dem schönen Erlebnis aber keinen Abbruch.
Der zweite Tag des Heimattreffens brachte neben dem Gottesdienst in der Kirche ohne Dach in Maiersgrün (wir berichteten) einen Abend im Gasthof „Zum Tillenblick“ mit dem Bürgermeister der Patengemeinde der Maiersgrüner und Grafengrüner, Klaus Meyer. Er begrüßte die Gäste, von denen einige leider schon wieder abgereist waren, herzlich und betonte, wie wichtig ihm persönlich das Heimattreffen sei. Damit sollen die Erinnerungen aufrechterhalten werden: „Die Zeit heilt Wunden, aber vergessen kann man die Heimat nicht“, so Meyer. Er freue sich, dass die Beziehungen zwischen den Grenzgemeinden und der alten Heimat der Vertriebenen sich zusehends verbessern und sich die tschechischen Nachbarn mehr und mehr für die Geschichte interessieren.
Kriemhild Heller, Ortsbetreuerin der Sudetendeutschen Landsmannschaft von Stará Voda (Altwasser) und Tannaweg präsentierte ein Kreuz, das bei der Reparatur der Kirchturmuhr in Lázně Kynžvart (Bad Königswart) seinerzeit von Hans-Werner Dietl und Otto Fischer gefunden und repariert wurde. Es handelt sich vermutlich um ein Versehkreuz und soll jetzt zum Anna-Fest durch Frau Heller an die Kirche zurückgegeben werden.
Nachdem am dritten Tag einige Teilnehmer des Heimattreffens einen fröhlichen Tag beim Backofenfest der KLB in Wernersreuth verlebten, klang das Treffen bei einem Egerländer Heimatabend im Gasthof „Zum Tillenblick“ aus. Er wurde gestaltet von der Singgruppe der Eghalanda Gmoi z´Waldsassen unter der Leitung von Alois Fischer. Sie begann mit besinnlichen und eher wehmütigen Liedern wie „Mei Eghaland vergiss i nie“ oder „Wenn Opa erzählt von zu Haus“. Doch als dann die Lieder erklangen, die alle mitrissen, wurde kräftig mitgesungen. Dazwischen gab es immer wieder lustige Gschichterl. Die Egerländer „Farbtupfer“ in der Marktgemeinde Elfriede Fastner und Rudi Hannawald gaben in einem Duett allen mit auf den Heimweg: „Jeder Tag bringt neue Hoffnung…“
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