Als am Mittwochnachmittag die Integrierte Leitstelle die Feuerwehr Neuhaus mit dem Alarmstichwort "Brandmeldeanlage" zum Einsatz rief, dachten nicht wenige wieder an einen Fehlalarm, so wie er immer wieder einmal vorkommt. Wenige Minuten später bei der Firma Seda angekommen, war die Situation ernster als gedacht: Durch den Brand einer Produktionsmaschine war ein Betriebsteil komplett verraucht, fünf Personen wurden durch Rauchgasvergiftung verletzt, heißt es in einer Pressemeldung der Feuerwehr Neuhaus.
Als die Lage vor Ort klar, forderte Einsatzleiter und stellvertretender Kommandant Wolfgang Prosche sofort weitere Kräfte nach. Aus dem Stichwort "Brandmeldeanlage" wurde "B3 Brand Industriegebäude" und die Feuerwehren aus Velden, Auerbach und Diepersdorf nachgefordert. Und auch beim Rettungsdienst wurden die Einsatzmittel aufgestockt. Die ASB-Kräfte von den Wachen Auerbach und Velden wurden durch die Unterstützungsgruppe des ASB verstärkt, so dass dem Einsatzleiter des BRK drei Rettungswagen zur Verfügung standen. Hinzu kam der Nürnberger Rettungshubschrauber mit der Notärztin. Diese behandelte vier Betriebsangehörige, die durch die Löschversuche längere Zeit sich in der verrauchten Umgebung aufgehalten hatten und vom ersteintreffenden Helfer vor Ort einstweilen versorgt und betreut wurden. Alle vier mussten keiner weiteren stationären Behandlung zugeführt werden, im Gegensatz zu einer Feuerwehrfrau, heißt es weiter. Sie zog sich im Einsatzverlauf ebenso Verletzungen zu und wurde durch den Notarzt Pegnitz ins Krankenhaus eingewiesen.
Drei Stunden im Einsatz
Inzwischen waren in dem Neuhauser Betrieb über 60 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz. Zwölf Atemschutzgeräteträger gingen in dem papierverarbeitenden Betrieb gegen den Maschinenbrand vor und sorgten mit einem Großraumbelüfter für eine rauchfreie Halle. Rund drei Stunden dauerte der Einsatz der ehrenamtlichen Einsatzkräften, zu denen auch Kreisbrandrat Holger Herrmann, Kreisbrandinspektor Thorsten Brunner und Kreisbrandmeister Roland Gentsch gehörten und vom ASB mit Getränken versorgt wurden. Als die Einsatzstelle wieder den Betriebsverantwortlichen übergeben gewesen war, forderten diese abermals gegen 20 Uhr die Feuerwehr Neuhaus an, da sich die Maschinentemperatur kontinuierlich wieder erhöhte. Mit gezielter Kühlung der Anlage konnte die drohende Gefahr eines abermaligen Brandes gestoppt werden. Die Polizei Hersbruck hatte die Ermittlungen zu dem Vorfall aufgenommen.
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