Neuhaus/Windischeschenbach
05.07.2021 - 11:56 Uhr

Bischöflicher Besuch in Neuhaus: Ein Festtag mit Blasmusik und Reden

Es war ein kleines Volksfest, zum 50-jährigen Weihejubiläum der Heilig-Geist-Kirche. Gutgelaunt mischt sich auch Bischof Dr. Rudolf Voderholzer nach einem festlichen Gottesdienst unter seine Neuhauser Schäflein.

von fsb

Auf den Tag genau vor 50 Jahren, am 4. Juli 1971, wurde die Heilig-Geist-Kirche durch Weihbischof Karl Flügel geweiht. Diese Jubiläum begingen die Neuhauser am vergangenen Wochenende mit einem hohen Besuch.

Bischof Dr. Rudolf Voderholzer zelebrierte in dem mit sommerlichen Blumenschmuck dekorierten Gotteshaus den Festgottesdienst, der auch per Livestream übertragen wurde. Ihm zur Seite standen Pfarrer Hubert Bartel, Pfarrvikar Edwin Ozioko, Ruhestandsgeistlicher Wolfgang Traßl und Manfred Strigl, Direktor im Haus Johannisthal. Die Feier begleiteten Fahnenabordnungen der Feuerwehren Neuhaus und Dietersdorf, der DJK Neuhaus und der deutschen Pfadfinderschaft St. Georg. Für die musikalische Umrahmung sorgten Judith Kreinhöfner an der Orgel sowie die Gesangssolisten Theresa und Clemens Schönberger. Bischof Voderholzer betonte in seiner Predigt, dass der Glaube zuallererst ein Geschenk der Gnade und des Heiligen Geistes sei, dessen Kraft Gott erkennen lasse, nicht als anonymes Prinzip, sondern als Schöpfer. Mit dem "Te Deum" endete der liturgische Teil des Pontifikalamtes.

Musikalisch begleitet von der Blaskapelle "Neuhauses Boum", die erstmals wieder öffentlich auftrat, fand anschließend auf dem Kirchenvorplatz ein Stehempfang mit Festreden statt. Andreas Egeter von der Kirchenverwaltung schilderte die Geschichte des Gotteshauses in den letzten 50 Jahren. Ein Kirchturm mit vier Glocken konnte erst 1999 gebaut werden, weil zunächst verordnet wurde, das erforderliche Geld für den Pfarrhausneubau zu verwenden. So kam das Glockengeläute über zwei Jahrzehnte lang vom Tonband und dann von der Kassette. Das ursprüngliche Flachdach der Kirche machte bald eine Sanierung erforderlich und wurde zu einem Satteldach umgeformt.

Darauf ging auch Bischof Voderholzer in seiner Rede ein. Architekten würden immer noch Flachdächer lieben, doch die seien eine "schöpfungstheologische Häresie". Wasser sei demütig und suche sich den kürzesten Weg. Er bezeichnete dieses Gotteshaus als ein "zu Stein gewordenes Glaubensbekenntnis". Die Buben und Mädchen des Kinderhauses "Heilig Geist" forderten gesanglich auf "Sing mit uns ein Halleluja" und übergaben dem hohen Besuch je eine Blume. Pfarrer Bartels überreichte dem Bischof zur Erinnerung an den Festtag eine Kerze mit dem Motiv des Heiligen-Geist-Fensters.

Eingehend auf die in der Predigt von Voderholzer an ihn gerichteten Worte, als leidenschaftlicher Seelsorger würde er, Bartel, sein letztes Hemd hergeben, meinte Bartel humorvoll, seines reiche für zwei. Danach gratulierte er noch einmal offiziell Pfarrvikar Ozioko zum 50. Geburtstag im Januar, der mit einem Lied in nigerianischer Sprache dankte. Bürgermeister Karlheinz Budnik konnte sich in seiner Ansprache einen kleinen Seitenhieb auf seinen Amtskollegen in Neustadt nicht verkneifen. Anders als in der Kreisstadt, wo das Stadtoberhaupt nicht an der Fronleichnamsprozession teilnehme, packe man hier bei ihm die Aufgaben und Feste gemeinsam an und wünsche sich dabei auch den Segen der Kirche, merkte er an. Die vormittägliche Feierstunde endete mit dem Eintrag des Ehrengastes aus Regenburg ins Goldene Buch der Stadt.

Schirmitz05.07.2021
Hintergrund:

Die Heilig-Geist-Kirche

  • Nachdem die St.-Agatha-Kirche am Neuhauser Marktplatz über Jahrhunderte Zentrum der Pfarrgemeinde war, hatte sich die Pfarrei 1967 aus Platzgründen für einen Kirchenneubau entschieden
  • Nach den Plänen des Regierungsbaumeisters Beckers entstand eine moderne Kirche mit einem achteckigen Zentralbau
  • Nach der theologischen Konzeption der Architektur des Zweiten Vatikanischen Konzils sind die Bankreihen in sechs Blöcken auf den Altar als Mittelpunkt ausgerichtet
 
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