Bekleidet mit schwarzer Jeans, schwarzem T-Shirt, schwarzem Hut, schwarzer Hornbrille und roten Sportschuhen zeigt er deutliche Anzeichen einer „Lebensmittelschwangerschaft“, greift während seines fast dreistündigen Auftritts in der ausverkauften Tenne immer wieder zum Bierglas, gefüllt mit Zoigl.
Laut Wikipedia tut er das während seines „überwiegend mundartlich geprägten Bühnenprogramms“ mehrfach. So wird der Titel „Ohne Freibier wär’ das nie passiert“ zum Programm. Aber der Kabarettist hat auch ohne Bier eine kräftige Portion Humor, der ansteckt.
Im Gegensatz zu den 60ern (TSV 1860 München) hat er seinen Gästen einige Titel mitgebracht. In seinen teils skurrilen Geschichten und herrlich satirischen und absurden Liedern nimmt er sein Publikum in bewährter Binser-Manier mit auf eine wahnwitzige Reise durch Kuriositäten und Katastrophen, die der Alltag zu bieten hat. Dabei erzählt er die Geschichten so, wie man sie an jedem Wirtshausstammtisch zu hören bekommt: Locker, mit seiner lebenslustigen, authentischen Art und seinem spitzbübischen Lächeln.
Er erzählt vom Männerausflug nach Amsterdam, einer Stadt, in der man auch ohne Alkohol seinen Spaß haben kann zum Beispiel beim Schaufensterbummel mit lebenden Puppen. Schwer ist die Entscheidung zwischen Elmex oder Aronal, wenn er nach durchzechter Musikernacht früh am Morgen nach Hause kommt und sich noch eine Dose Tomatenfisch einverleibt hat. Ein Brüller ist der Verlauf des Valentintags für die Männer oder der Einkauf von Viagra für den Mühlbacher Fritz.
Auch Gesundheit ist für ihn zum Thema geworden. Er hat sich das Rauchen abgewöhnt und beim Marathon den zweiten Platz erreicht, allerdings beim Blitzmarathon der Polizei. Der zum gesellschaftlichen Problem gewordenen Prise Schnupftabak begegnet er, in dem er sich Bella-Donna-Kügelchen reinschnieft. Immer wieder nimmt er seine Gitarre, oder „Karl-Heinz“, seine Steirische, zur Hand und singt in bestem Oberpfälzer Dialekt vom „Mauersegler Boum“, vom „Fichtenmoped“ (Kettensäge), von den „greislichen Menschen“, oder seinem Nachbarn, dem Deppen, dem er mit der Hochbeeteinfassung aus alten Eternitplatten nur „as beste“ wünscht. Etwas unappetitlich wird es bei der Zubereitung des Wurstsalats seines Stammwirts „Kim schenk ei“. Doch auch hier klopfen sich die Zuhörer vor Lachen auf die Schenkel.
Binser, der im richtigen Leben Martin Schönberger heißt, unterhält sich immer wieder mit seinem imaginären Hund „Aalfred“, erzählt Stimmungswitze, während er seine Gitarre stimmt und muss gleich fünf Zugaben geben, weil der Applaus des begeisterten Publikums nicht enden will. „Für den Himmel lohnt sich das Sterben nicht“, wird von vielen seiner Fans mitgesungen.
Der Oberpfälzer Gaudibursch demonstriert einmal mehr, wie gutes Musikkabarett funktioniert: Witzig hintersinnig, frech und augenzwinkernd mit einer großen Portion spitzbübischem Humor. Er beschert dem Schafferhof-Publikum einen kurzweiligen Abend, kein Programm mit Tiefgang, bei dem man nicht viel nachdenken muss, sondern einfach einmal beherzt lachen kann.
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