Neuhaus/Windischeschenbach
12.06.2023 - 15:46 Uhr

„Käck’n“-Seniorwirt Ernst Schönberger feiert 80. Geburtstag

11,3 Sekunden brauchte Ernst Schönberger in seinen besten Zeiten für 100 Meter. Bekannt ist er weit über Neuhaus hinaus aber nicht als Sportler, sondern als Seniorwirt einer Zoiglwirtschaft. Jetzt feierte er 80. Geburtstag.

Senior-Käck'n-Wirt Ernst Schönberger (zweiter von rechts) feiert 80. Geburtstag mit Agatha Rippl, German Beer, Monika Mark, Maria Neumann und Ehefrau Rosemarie. Mit den "Fuchs'nbeck"-Cousinen und der Cousin wuchs der Jubilar wie mit Geschwistern auf. Bild: ui
Senior-Käck'n-Wirt Ernst Schönberger (zweiter von rechts) feiert 80. Geburtstag mit Agatha Rippl, German Beer, Monika Mark, Maria Neumann und Ehefrau Rosemarie. Mit den "Fuchs'nbeck"-Cousinen und der Cousin wuchs der Jubilar wie mit Geschwistern auf.

Als die Landwirtschaft immer weniger abwarf, verlegte sich Ernst Schönberger mit Ehefrau Rosemarie ab 1984 verstärkt auf den Zoigl, den das Paar Anfang der 2000er Jahre an Sohn Matthias und Schwiegertochter Renate übergaben. "Früher haben wir einmal im Jahr gebraut und einmal geschenkt, um die Unkosten zu decken", erinnert sich Schönberger am 80. Geburtstag im Kreis seiner Gäste. Jetzt ist alle vier Wochen geöffnet.

Schon mit 17 Jahren lernte der Seniorwirt der Zoiglstube "Käck'n" das Brauen im Neuhauser Kommunbrauhaus. Der junge Ernst hatte gerade seinen Vater verloren, ging oft die wenigen Meter zum Brauhaus, half dort Albert Hammer, genannt "Hammerwerker" und wärmte sich auf. Hammer war Zimmermann, hatte im Winter keine Arbeit und damit Zeit, für die Landwirte am Marktplatz die Sude zu kochen. Gebraut wurde damals ausschließlich in der kalten Jahreszeit.

Als der „Hammerwerker“ starb, standen die Neuhauser plötzlich ohne Braumeister da. „Mit 18 oder 19 Jahren musste ich meinen ersten Sud machen“, erinnert sich Schönberger. 43 Jahre war er dann Herr über unzählige Hektoliter Neuhauser Zoigl. Unterdessen hat er sein Wissen allen anderen, darunter Sohn Matthias, weiter gegeben und braut nicht mehr selbst. 33 Jahre stand der Senior an der Spitze der örtlichen Kommunbrauer, ein Amt, das auch der bereits mit 52 Jahren verstorbene Vater ausgeübt hatte.

Schönberger übernahm als einziges Kind die Landwirtschaft von den Eltern, kümmerte sich um Felder, Hühner, Tauben, Kühe, Schweine. Kurz vor der Hochzeit mit seiner Rosemarie, geborene Bergler, 1969 begann er als Gabelstaplerfahrer im Sägewerk am Fuße der Burg zu arbeiten und war später in einer Baufirma der Mann für alle Fälle.

Als schneller Rechtsaußen kickte Ernst von Anfang an bei der von Lehrer Urlberger gegründeten DJK Neuhaus. „Wir mussten Steine am Fußballplatz klauben“, erinnert sich Cousine Agathe am Geburtstag beim Blick ins gemeinsame Fotoalbum. Außerdem gehört der Jubilar der Feuerwehr, dem Gesangverein und der CSU an. Das wichtigste Hobby ist ihm der allsonntägliche Stammtisch, dessen Mitglieder ihn seit über 50 Jahren als Präsidenten „assa g’schaut“ haben. Neben den drei Kindern Matthias, Claudia und Petra gehören mittlerweile auch sieben Enkel zur Familie.

 
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