Neuhaus/Windischeschenbach
02.05.2023 - 08:29 Uhr

Sound der "Widersacher" waaht durch den Neuhauser Schafferhof

Die "Widersacher aller Liedermacher" begeisterten zum wiederholten Mal in der ausverkauften Schafferhof-Tenne. Wer Oberpfälzer Dialekt verstand, hatte jede Menge zu lachen. Wer nicht, konnte zumindest beste Musik genießen

Es war ein Heimspiel für Matthias Wolf und seine "Widersacher aller Liedermacher". Zwar haben sich die damaligen Musikstudenten in Würzburg zusammengefunden, aber ihr Kopf ist in Weiden geboren, in Bärnau aufgewachsen und ein großer Fan des Oberpfälzer Dialekts. Sein Zungenschlag ist es auch, der die Band zu etwas ganz besonderem macht: authentisch, frisch und mit neuartigen Ideen.

Der Oberpfälzer Dialekt des Frontmannes, Sängers und Gitarristen gehört zum Sound-Konzept der Band. Wolf nutzt ihn lautmalerisch, spielt mit der Sprache und deren Klang. "Kinna d'Zeijan knacken, s'Gnack doud wey. Wenn i mal wieder mittendrin in da Pampa stei. Wern de Deandl dir an Kuapf verdraahn. Wird da böimisch dir durch d'Houa waahn", singt er in "Hans", der da bleiben soll, weil er nicht weiß, wie das Wetter wird. Ob dies überall im Land verstanden wird, bleibt dahingestellt. Das Publikum in der ausverkauften Schafferhof-Tenne verstand's auf jeden Fall. Auch Wolfs Lyrik, die er immer wieder zum Besten gab, sorgte für Lacher. Viele kannten die fünf Jungs im Übrigen schon von früheren Auftritten und wussten auch um deren musikalische Qualitäten.

Musikalisch pendeln die Musiker nach eigenen Angaben zwischen Folk, Rock und Jazz, zwischen Hip-Hop und Klassik in einer zügellosen Freiheit, die irgendwie 60er-Jahre-Woodstock-Vibes durch den Hypophysenlappen wabern lässt. Auch wenn dieses Mal der Bayerische Rundfunk, bei dem die Widersacher im letzten Jahr den Heimatsound-Wettbewerb gewonnen haben, nicht aufzeichnete, so lieferten Matze Wolf, Saxofonist Marcel Doudieh, Cornelius Grömminger (Kontrabass), Pianist Joris Conrad und Drummer Julian Hrdina trotzdem eine tolle Show ab.

Die Jungs sehnten sich "Wieda zruck" in die Tage der Kindheit, widmeten Alfred, dem Vater Wolfs ein "Schwammerl-Lied", beschrieben das Gefühl nachts um drei Uhr am Tresen in "Mi drahts" oder ärgerten sich über das vergebene "Annamirl". Zweimal wurden die Widersacher auf die Bühne zu Zugaben zurück geklatscht. In den Zugaben beschäftigten sie sich mit dem "Sendlinger Door" und der Frage: "Wo is die Münchener Schickeria hi".

 
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