Ein Waldbrand nordwestlich des Sattelbogener Weihers bei Neukirchen-Balbini brachte die Feuerwehren angesichts der Hitze an die Belastungsgrenze. Das am Samstag um 19 Uhr entdeckte Feuer war gegen 22 Uhr eingedämmt, dann liefen die Nachlöscharbeiten und die Suche nach Glutnestern an, teilte Hans-Jürgen Schlosser, Pressesprecher der Feuerwehren im Landkreis Schwandorf, mit.
Demnach entdeckte ein Luftbeobachter am Samstag auf seinem täglichen Rundflug gegen 19 Uhr in der Nähe von Bruck eine stärkere Rauchentwicklung in einem Waldgebiet und alarmierte sofort die örtlich zuständigen Feuerwehren. Sie wurden zum Brandort gelotst, ein Bereich in einem unwegsamen Gelände. Angesichts der Dimension des Brandes, der sich auf 5000 Quadratmeter ausbreitete, wurden weitere Feuerwehren hinzugezogen – insgesamt 300 Einsatzkräfte – sowie das THW Neunburg. "Mensch und Material waren extrem gefordert", betont Hans-Jürgen Schlosser angesichts der noch am Abend herrschenden hohen Temperaturen.
Wie die Polizeiinspektion Neunburg mitteilt, wurde das Löschwasser aus den umliegenden Weihern entnommen und per "Pendelverkehr" zum Einsatzort gebracht, da keine direkte Zufahrt zum Unterholz möglich war. Die Einsatzkräfte wurden durch hilfsbereite Landwirte unterstützt, welche weiteres Löschwasser mit ihren Güllefässern zur Einsatzstelle fuhren.
Gegen 22 Uhr war das Feuer dann gelöscht. Doch die Nachlöscharbeiten sowie die Suche nach Glutnestern, die das Feuer neu entfachen könnten, zogen sich bis spät in die Nacht hin. Auch Wärmebildkameras waren im Einsatz. Die Gesamtleitung vor Ort lag in Händen von Kreisbrandrat Christian Demleitner.
Wie Polizeihauptmeister Daniel Tröger mitteilt, waren Polizei, 20 Feuerwehrleute – ausgestattet mit Löschrucksäcken und Wärmebildkameras – und Vertreter der Staatsforsten am Sonntag morgen erneut vor Ort, um aufflackernde Glutnester zu ersticken. Im Lauf des Nachmittags wurde die Mann-Stärke reduziert. Luftbeobachter kontrollieren weiter engmaschig. Für die Ursache des Feuers, das einen Schaden von rund 10 000 Euro verursachte, liegen keine konkreten Anhaltspunkte vor.
Bereits am Vorabend musste die Feuerwehr zu einem Feldbrand in Albenried bei Neukirchen-Balbini ausrücken. Einen Einsatz gab es am Freitag auch auf einer landwirtschaftlichen Fläche in Perschen bei Nabburg. Wie Hans-Jürgen Schlosser am Sonntag in einer Bilanz der Kreisbrandinspektion auflistet, wurden die Feuerwehren im Landkreis Schwandorf am Samstag zu insgesamt acht Wald- und Flächenbränden nach Altendorf, Pfreimd, Bruck, Neukirchen-Balbini, Rottendorf bei Niedermurach, Wernberg, Saltendorf bei Wernberg-Köblitz und Schönsee gerufen. Zusätzlich kamen noch ein Brandeinsatz bei einem Industriebetrieb in Wackersdorf sowie ein Kaminbrand in Oberndorf (Gemeinde Wernberg-Köblitz) hinzu.
Insgesamt waren 36 Feuerwehren aus dem Landkreis im Einsatz. "Die Hitzesituation war natürlich sehr belastend für unsere Aktiven, die diese großartig als Gemeinschaft gemeistert haben" so Kreisbrandrat Christian Demleitner.
Die Feuerwehren sind laut Feuerwehr-Pressesprecher Hans-Jürgen Schlosser angesichts der laufenden Getreideernte, der Trockenheit und anhaltenden Hitze in erhöhter Alarmbereitschaft: "Von Tag zu Tag spitzt sich die Situation zu."
Wald- und Flächenbränden vorbeugen
- Tabu: Rauchen, offenes Feuer (Grillen), offenes Licht in Wäldern oder auf Wiesen
- Zigarettenkippen: Niemals aus dem Auto- oder Zugfenster werfen
- Zufahrten zu Wäldern:Für Löschfahrzeuge Tag und Nacht freihalten.
- Fahren oder Parken auf Waldwegen:Das ist zu unterlassen, heiße Auspuffrohre oder Katalysatoren könnten das Gras in Brand setzen.
- Abfälle: Nie in die Natur werfen. Scherben können wie Brenngläser wirken.
- Kinder:: Über die Gefahren und Folgen aufklären.
- Rasch handeln: Viele Brände lassen sich durch rasches Eingreifen schon im Anfangsstadium löschen. Immer sofort die Feuerwehr (Notruf 112) alarmieren
- Land- und Forstwirte: Löschmöglichkeiten am Fahrzeug mitführen und Maschinen und deren Motoren vor und nach der Arbeit überprüfen. Während der Arbeit Geräte und Maschinen beobachten, bei Problemen die Arbeit unterbrechen, den trockenen Bereich verlassen und auf einem Weg oder einer unbewachsenen Stelle die Maschine kontrollieren.
- Alarmierung: Die Bevölkerung soll bei Rauch oder Feuerschein die Feuerwehr verständigen.
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