Kolping-Theater in Neukirchen wechselt zwischen Rotlicht und himmlischen Sphären

Neukirchen
22.03.2023 - 15:50 Uhr

Im sündigen München des Jahres 1958 spielt das Stück "Hummel im Himmel", das die Kolping-Theatergruppe derzeit in Neukirchen spielt. Der eine oder andere Abstecher ins Jenseits gehört dazu.

Ein begeistertes Publikum erlebte die Aufführungen des Volksstückes "Hummel im Himmel" aus der Feder von Christian Lex. Die Theatergruppe der Kolpingsfamilie überzeugte neben den guten schauspielerischen Leistungen auch durch ein detailgetreues Bühnenbild.

Als sich der Vorhang hob, blickte das Publikum auf den Hinterhof des "Clubs Paradiso" im sündigen München des Jahres 1958. Der sehr auf sein Äußeres bedachte Max Hummel (Michael Rattai), der immer die neuesten Rock 'n' Roll-Platten besitzt, ist am späten Nachmittag noch nicht arbeitsfähig. Sehr zum Leidwesen seiner Ziehmutter, der "Roten Ria" (Dorle Wismeth), der Chefin im Club Paradiso, der nach außen nur eine Bar zum Ausruhen für einsame Herzen ist. Max' Ganovenkumpel Biwi (Christian Geilersdörfer) hat seine Aufträge, eine neue Animierdame aufzureißen und einen Fälscherauftrag abzuholen, brav erledigt. Bald darauf trifft die besagte "Neue" in Person des niederbayerischen Bedien-Mädchens Anna (Susanne Reiff) ein und wird herzlich aufgenommen.

Der Plan von Max ist es, den Gefängnis-Aufenthalt von Capo (Klaus Schuster) zu nutzen, um ihm seine Rolle als Chef im Viertel streitig zu machen. Bei seiner Ansprache zur Machtübernahme vor versammelter Mannschaft, bei der auch die Bardamen Bernadette (Michaela Springs) und Gitti (Doris Ertl) mit von der Partie sind, nimmt das Schicksal seinen Lauf. Capo erscheint und ist über die Machenschaften so erbost, dass er Max mit einem Schuss ins Jenseits befördert. Dem "Lieben Gott" in Gestalt der Roten Ria kann er jedoch eine Rückkehr auf die Erde abringen.

Er durchlebt den Tag ein zweites Mal, was zu allerlei Verwirrungen beim Rest der Truppe führt. Auch der zwielichtige Sittenpolizist Georg Hoheneder (Wolfgang Rattai) verliert bei seinem Versuch, die Unruhe im Viertel zu klären, den Überblick. Einem Viehhändler (Sebastian Wismeth) und einem gestressten Ehemann (Daniel Eckert), die das Etablissement besuchen, zeigt die Chefin, wo es langgeht. Noch zwei weitere Male begegnet Max Hummel im Himmel dem lieben Gott, der ihn unter der Bedingung, eine Nacht nur die Wahrheit zu sagen, eine zweite Chance gibt - aber auch keine leichte Aufgabe.

Das Publikum honorierte die schauspielerischen Leistungen mit viel Beifall und lachte oft herzhaft über die Situationskomik und witzige Dialoge. Auch die musikalischen Einlagen aus dem historischen Plattenspieler und das mit Original-Requisiten aus den 60er-Jahren gestaltete Bühnenbild kamen an. Spezialeffekte und das Bühnenlicht unterstützen die Wechsel zwischen Jenseits zum Diesseits.

Der Verfasser dieses Berichts ist Wolfgang Rattai, der im Kolping-Theater in der Rolle des Sittenpolizisten Georg Hoheneder agiert.

Hintergrund:

Mitwirkende neben und hinter der Bühne

  • Fredi Hagerer und Theresia König (Souffleusen)
  • Michael Stöcker und Sebastian Haberbeger (Ton)
  • Hannes Wismeth (Licht)
  • Lukas Meyer (Maske und Frisuren)
  • Sabine George (Requisite)
  • Gerhard Frind (Bühnenbau)
  • Hannes Frind (Bühnenmalerei)
  • Andre Steiger und Kamelia Kamenova mit dem Team des Neukirchner Hofs (Bewirtung und Kartenverkauf)
 

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