Am Eingang zum Gasthof Weißes Ross - im Volksmund "Hosabär" genannt - sehen Besucher ein Schild mit dem Hinweis, dass dieses Anwesen seit 1559 als Gasthaus diente. Helmut Bär, der am vergangenen Dienstag seinen 80. Geburtstag feierte, ist der letzte Wirt dieser jahrhundertealten Tradition. Der Hausname "Hosabär" geht nach Aussagen des Heimatkundlers Rudolf Heinl auf 1872 zurück, als die Gastwirtswitwe Frederike Haas den Metzger Georg Bär aus Albersdorf (Haas-Bär) heiratete.
Helmut Bär ist ein Urgestein von Neukirchen. Er ist im Gasthaus aufgewachsen, ging in Neukirchen zur Schule und wurde in der seinem Wirtshaus gegenüberliegenden Kirche konfirmiert. Die Lehre zum Metzger war vorgegeben. 1959 feierte er mit seiner Helga Hochzeit. Mit Übernahme des Anwesens von seinem Vater im Jahr 1966 wirkte er als Metzger, Gastwirt und Landwirt. Bei diesen Berufen blieb es allerdings nicht. Helmut arbeitete im Maxhütten-Rohrwerk, versorgte während seiner Bundeswehrzeit die Soldaten als Koch in der Küche, fand anschließend Arbeit in der Faun, wo er zum Kfz-Schlosser umschulte, und wechselte 1970 zur Bundesbahn. Als Fahrdienstleiter am Bahnhof Neukirchen beendete er 33 Jahre später seine berufliche Laufbahn. Daneben war das Ehepaar stets bemüht, das Gasthaus zu erweitern und zu modernisieren. 1982 richteten sie - ihrer Zeit voraus - im ehemaligen Kuhstall ein Nebenzimmer für Nichtraucher ein. Vor zehn Jahren entschieden sich die Bärs, den Betrieb einzustellen.
Helga und Helmut Bär durften sich über Familienzuwachs mit zwei Söhnen und einer Tochter freuen. Schicksalsschläge blieben ihnen nicht erspart. 2017 verloren sie ihren ältesten Sohn. Auch der Ehemann ihrer Tochter ist bereits verstorben.
Zum 80. Geburtstag überbrachten Verwandte, Freunde und Bekannte dem für seinen Humor bekannten und beliebten Jubilar beste Wünsche und Geschenke. Für die Gemeinde Neukirchen gratulierte Bürgermeister Peter Achatzi.













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