Neukirchen
18.04.2023 - 13:53 Uhr

Tango, Jazz und jede Menge Swing mit Petico Carene beim "Ramm" in Neukirchen

Der alte Saal beim "Ramm" in Neukirchen und fünf Musiker, die hier zu Hause sind: Die Gruppe Petico Carene und das Ambiente ihres Konzerts bilden ein Gesamtkunstwerk, das einmal mehr für Begeisterung sorgt.

Die Neukirchener (von links) Irene Sperber (Percussion), Zico Gradl (Gitrarre), Peter Schertl (Akkordeon), Hans Loos (Bass) und Carola Helm (Gesang) bestreiten ein Heimspiel beim "Ramm". Bild: dlu
Die Neukirchener (von links) Irene Sperber (Percussion), Zico Gradl (Gitrarre), Peter Schertl (Akkordeon), Hans Loos (Bass) und Carola Helm (Gesang) bestreiten ein Heimspiel beim "Ramm".

Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie im Urlaub eine frisch geerntete Orange essen und die auf einmal so ganz anders schmeckt als zu Hause? Den Unterschied macht weder die Sorte der Orange noch ihr Reifegrad. Sie schmeckt so wunderbar anders, weil alles zusammenpasst. Und genau dieses Gefühl stellte sich ein, als Petico Carene am vergangenen Samstag, 15. April, im Saal des Gasthauses Ramm in Neukirchen zu ihren Instrumenten griffen.

Symbiotischer geht´s fast nicht: Es passte einfach alles. Der ungeschönt historische Charme des Saales empfing Musiker und Publikum wie alte Bekannte. Die fünf Neukirchener spielten auf, dass der hölzerne Boden vibrierte. In Ermangelung ausreichender Sitzgelegenheiten hörten etliche Besucher stehend zu und freuten sich über argentinischen Tango, Musette-Walzer, weltberühmte Klassiker, Jazz-Standards und jeder Menge Swing. Fast drei Stunden lang nahmen Petico Carene ihre Zuhörer mit auf eine Reise in die musikalische Vergangenheit. Ihr Klang war frei von Spezialeffekten, schnörkellos, aber technisch frisch. Sie haben ihren ganz eigenen Sound für sich entdeckt und verstehen es, ihn auch auf aktuellere Stücke zu projizieren.

An der Akustikgitarre moderierte und sang sich "Zico" Klemens Gradl durch die Nacht. Ihm zur Seite saß der Akkordeonist Peter Schertl, den Zico als den "Vater" ihres Ensembles betitelte. Am Bass zupfte sich Hans Loos in die Ohren und Herzen der Gäste und unterstützte so manche Liedzeile mit seiner sonoren Stimme. Rhythmisch und gesanglich gab Irene Sperber der Musik ihre besondere Note. Und die Leadstimme des Abends war die von Carola Helm. Pfarrsekretärin, Mutter und eine Macht hinter dem Mikro. Mal intensiv, mal sibyllinisch schön formte sie Töne und unterhielt in zahlreichen verbalen Scharmützeln mit dem charismatischen Zico das Publikum. Lautstark wurden nach drei Stunden Programm Zugaben eingefordert, und dazu legte Zico mit seiner "12-Saitigen" nochmal ordentlich nach. Wer kann, sollte die nächste Gelegenheit nicht verpassen, wenn sich Petico Carene mal wieder entscheiden, beim Ramm die Noten auszupacken.

 
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