Alle 33 Kommunen des Landkreises nutzen die Fördermöglichkeiten des Freistaates und des Bundes zum Breitbandausbau. 18 von ihnen beteiligten sich zusätzlich am Landkreisprojekt. Die Bürgermeister dieser Kommunen kamen am Donnerstag auf dem idyllisch gelegenen Kollerhof, einem Ferienbauernhof bei Neunburg vorm Wald, zusammen, um gemeinsam mit Vertretern der Regierung, des Landkreises und des Netzbetreibers den Abschluss der Maßnahme zu feiern.
2800 Haushalte profitieren von dem Programm, das ursprünglich mit 54 Millionen veranschlagt war, am Ende aber „nur“ 40 Millionen Euro kosten wird. Landrat Thomas Ebeling bedankte sich bei allen Beteiligten für die Einhaltung des Zeit- und Kostenrahmens und stellte fest: „Ich habe von den Baustellen nur positive Rückmeldungen bekommen“. Von seinen Mitarbeitern im Landratsamt nannte er stellvertretend Rudolf Reger, der das Projekt angestoßen, und Dominik Hauser, der es bis zum Ende begleitet habe.
Eine zweite Chance
Die Kosten für die Verlegung der Glasfaserleitungen teilen sich der Bund, der Freistaat Bayern, der Landkreis, die beteiligten Gemeinden und der Netzbetreiber. Finanzminister Albert Füracker ermunterte die noch unversorgten Kommunen im Landkreis, die zweite Chance zu nutzen und bis 15. Oktober einen Förderantrag zu stellen. Er machte deutlich: „Mehr als 90 Prozent Förderung wird es nicht geben“. Einige Gemeinden waren abgesprungen, weil sie den Eigenanteil nicht erbringen wollten.
„Der Bund stockt die Mittel noch einmal auf“, kündigte Minister Füracker an. Und der Freistaat ziehe nach, „obwohl die Steuereinnahmen momentan zurückgehen“. Als „paradox“ bezeichnet der Heimat- und Finanzminister die Tatsache, dass aktuell nur 40 Prozent der Haushalte das schnelle Glasfaser-Internet nutzten. Füracker appellierte vor allem an die Schulen, sich an die schnelle Datenautobahn anschließen zu lassen.
Ein Leuchtturmprojekt
Alexander Necker vom Projektträger „Pricewaterhouse Coopers GmbH“ betonte: „Wir haben die Region zukunftsfähig gemacht und lassen auch jene Haushalte und Firmen an der digitalen Infrastruktur teilhaben, die der Netzbetreiber aus wirtschaftlichen Gründen sonst nicht erschlossen hätte“. Necker sprach von einem Leuchtturmprojekt im Landkreis, von dem nicht nur 2800 Haushalte, sondern auch 400 Selbständige, Firmen und Schulen profitieren würden.
Der Neunburger Bürgermeister Martin Birner sieht in der digitalen Infrastruktur eine Aufwertung der Urlaubsregion „Oberpfälzer Seenland“. Der Bevölkerungszunahme im Landkreis wertet er als Beweis für die Attraktivität des ländlichen Raumes. „Unsere Schulen kamen dank der digitalen Standards und der Kompetenz der Lehrkräfte gut durch die Pandemie“, versicherte der Bürgermeister. Auch Homeoffice habe einen Schub bekommen.
"Wie ein Tsunami"
Markus Beckmann von der Deutschen Telekom sieht in der „Künstlichen Intelligenz den nächsten Schritt der Digitalisierung“. Die KI sei „wie ein Tsunami über uns hereingebrochen“, so der Vertreter des Netzbetreibers. Und: „Es ist ein Wahnsinn, mit welcher Geschwindigkeit wir mittlerweile unterwegs sind“. Mit den Glasfaserleitungen habe man „ein Netz für die Ewigkeit“ geschaffen, das den wachsenden Geschwindigkeiten standhalten werde.
Folgende Gemeinden haben sich am kofinanzierten Förderprogramm von Bund, Land und Landkreis beteiligt und feierten gemeinsam den Abschluss: Wernberg-Köblitz, Pfreimd, Schmidgaden, Nabburg, Stulln, Schwarzenfeld, Schwandorf, Burglengenfeld, Nittenau, Bruck, Neunburg v.W., Neukirchen-Balbini, Oberviechtach, Trausnitz, Schwarzach, Teunz, Schönsee und Winklarn.
Kofinanzierter Breitbandausbau
- Start: August 2021 mit 18 Landkreisgemeinden
- Kosten: Veranschlagt 54 Millionen Euro, tatsächlich 40 Millionen Euro
- Finanzierung: Bund, Freistaat Bayern, Kommunen, Landkreis und Netzbetreiber.
- Umfang: 2800 Haushalte, 400 Selbständige, Firmen und Schulen
- Weitere Förderphase: Start am 15. Oktober













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