Dass an Theo Männers Geburtstag, dem 29. Januar 1940, sonst keine besonders prägenden Personen der Weltgeschichte geboren sind, war für Bürgermeister Martin Birner fast schon logisch: "Du bist Persönlichkeit genug, um diesen Tag zu füllen", wandte er sich bei der Laudatio an den Jubilar. Vor Vertretern des öffentlichen Lebens, darunter zahlreiche Weggefährten Männers, rückte dessen vielfältiger Einsatz in den Fokus.
Der Bürgermeister erzählte vom JU-Gründungsvorsitzenden der 1970er Jahre, der die örtliche CSU "ziemlich aufgemischt hat", schilderte einen nach wie vor amtierenden Kreisheimatpfleger, der sich für Altstadtsanierung, Denkmalpflege und Dorferneuerung einsetzte, und würdigte den Leiter eines "der schönsten und größten Museen in der Mittleren Oberpfalz". Und das durch Theo Männers Initiative entstandene "Hussenkrieg"-Festspiel sei eines der renommiertesten Schauspiele der Region geworden. Birner würdigte das organisatorische Händchen bei der Planung historischer Festzüge und rief eine Vielzahl an Veröffentlichungen zu historischen Themen – darunter die Stadtchronik – ins Gedächtnis. Es sei Männers Verdienst, "dass unsere Heimatgeschichte lebendig ist".
Deine leidenschaftliche und ehrenamtliche Tätigkeit für unsere Heimat ist unbeschreiblich groß.
Ehrenbürger, CeBB-Brückenbauer-Preis, Denkmalschutzmedaille, Landkreis-Verdienstmedaille, Bundesverdienstkreuz – die zahlreichen Auszeichnungen für sein Engagement habe sich Theo Männer verdient und erarbeitet. "Ohne Dich sähe unsere Heimat anders aus", stand für Martin Birner daher fest. Theo Männer habe der Stadt die historische Identität bewahrt und sie gleichzeitig in die Moderne geführt. Der Bürgermeister dankte auch Ehefrau Burga, die dem Jubilar stets den Rücken freigehalten habe.
Von einem "besonderen Tag für die Stadt", sprach Bürgermeisterin Margit Reichl, als sie eingangs die Gäste im Schlosssaal begrüßte: "Unser einziger lebender Ehrenbürger feiert Geburtstag." Dass es auch Theo Männers Verdienst ist, dass der Landkreis Schwandorf einen guten Ruf bei der Pflege regionaler Kultur genießt, betonte stellvertretender Landrat Jakob Scharf. Er wünschte ihm, dass das Neunburger Museum nach dem Umbau "so fortbesteht, wie du es dir wünscht".
Noch lange nicht bereit, den Jubilar in himmlische Gefilde aufzunehmen, war der heilige Petrus in einer szenischen Einlage des Festspielvereins. Der ungebrochene Elan Männers würde nur die Ruhe im Jenseits stören. Im Zwiegespräch mit Pfalzgraf Johann, dem früheren Neunburger Pfleger Götz von Plassenberg und einem Engel, kamen zahlreiche Bittschriften Männers an die "oberen Instanzen" um Beistand bei Denkmalschutz- und Bauprojekten zum Vorschein.
In Dialekt-Form hatte Theo Männer seine abschließenden Dankesworte verfasst. Dabei war es ihm wichtig, auch die vielfältige Unterstützung durch Museumsleute, Festspieler, Sponsoren, Schirmherren, Mitstreiter und Wegbegleiter über viele Jahre hinweg zu erwähnen. Als "wichtige Randnotiz" kündigt er an, nun langsam den Rückzug von seinen Ämtern und Posten anzutreten. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von zwei Ensembles der städtischen Musikschule, dem "Trio Concento" und der "Haidackermusi'".
Es ist solchen Bürgern wie Theo Männer zu verdanken, dass der Landkreis so gut dasteht.
Zwei Tage vorher, an seinem eigentlichen Geburtstag, hatte der Jubilar mit Vereinsvertretern angestoßen. Der Gesangverein gratulierte dem Verfasser seiner Chronik mit einem Ständchen. Als Überraschungsgast traf Armin Müller ein, stellvertretender Oberbürgermeister von Naumburg an der Saale. Er ist amtierender Vorsitzender der Vereinigung der Städte mit hussitischer Geschichte und Tradition, die Theo Männer einst ins Leben gerufen hatte. Den Schlusspunkt der Festlichkeiten setzte am Samstag die private Geburtstagsfeier im Familien- und Freundeskreis. Für ein Ständchen waren dazu die Musiker der Stadtkapelle und der Seebarner Blaskapelle aufmarschiert.
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