Ein hoffnungsvoller Neustart ins Jahr 2021 hat sich bei der Volkshochschule Neunburg zerschlagen. Per Mail teilte Vorsitzender Markus Wondraschek mit, dass im Januar wegen der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Beschränkungen alle Kurse abgesagt werden. "Die ab dem 11. Januar geplanten Fitness-Kurse müssen ausfallen", hieß es im Wortlaut. Bereits bezahlte Gebühren würden zurückerstattet.
Die Volkshochschule sieht sich damit mit einer ähnlichen Situation wie im vergangenen Herbst konfrontiert. "Ab September haben unsere Kurse zunächst stattgefunden, ehe es Ende November wieder den Lockdown gab", blickt Vorsitzender Wondraschek auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien zurück. Kurzerhand musste das Programm abgebrochen werden, "die nicht verbrauchten Gebühren haben wir zurückgezahlt". Die nötige Abrechnung habe einen großen Verwaltungsaufwand bedeutet, den Teilnehmer war das Geld anteilsmäßig rückerstattet worden.
Aktuell hänge vieles auf dem Sektor Erwachsenenbildung in der Luft, so der Vorsitzende. Die Programmgestaltung war durch die Pandemie ohnehin eingeschränkt gewesen. Lediglich in einer abgespeckten Form präsentierte sich das Angebot zum Wintersemester – "auch um zu probieren, wie es läuft und angenommen wird". Und so hätten lediglich Kurse im Fitnessbereich sowie Vorträge stattgefunden, die etwa gerade mal 60 Prozent des sonst üblichen Programmangebots ausgemacht hätten.
Die Verantwortlichen der VHS fühlen sich auch an den März 2020 zurückerinnert: "Der Lockdown kam ,pünktlich‘ zum Start unseres Frühlingssemesters", so Wondraschek. "Gleich null" seien daher die Einnahmen durch Kursgebühren gewesen. "Wir sind glücklicherweise nur eine kleine Volkshochschule", sagt der Vorsitzende. Weil die Aufgaben überwiegend von Ehrenamtlichen erledigt würden, sei man nicht so sehr auf die großen Gewinne angewiesen.
Etwas hoffnungsvoller gestaltete sich die Situation im Sommer: Im Juni und Juli verlegte die VHS ihr Fitness-Angebot unter freiem Himmel - "was möglich war, fand als Outdoor-Kurs statt". Schauplatz war dabei das Sportgelände der Gregor-von-Scherr-Realschule. Der Vorsitzende erinnert sich unter anderem an einen Kurs "Power-Pump" mit 20 Teilnehmern, der gut angekommen sei. "Und wir hatten auch Glück mit dem Wetter."
"Die Erwachsenenbildung hängt gehörig in der Luft."
Doch der Auftakt ins VHS-Jahr 2021 muss nun erstmal vertagt werden. Am kommenden Montag, 11. Januar, sollten eigentlich die neuen Kurse beginnen, doch die Fortsetzung des Lockdowns zwingt zum Umdisponieren. "Die Volkshochschule versucht eine Planung des Frühjahrsprogramms vorsichtshalber erst nach Ostern (Mitte April)", heißt es in der E-Mail des Vorsitzenden. Wie aussichtsreich das ist, kann Markus Wondraschek aktuell noch nicht sagen – "es hängt auch davon ab, ob wir in die Schulen reindürfen".
Bislang vertagt hat sich der Neunburger VHS-Verein auch mit seiner Mitgliederversammlung, die sonst meist im November oder zu Jahresbeginn stattgefunden hat. Sie soll - so der letzte Stand - im April oder Mai nachgeholt werden.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.