Die neue Saison rückt näher: Nach und nach füllen sich im Schwarzachtaler Heimatmuseum die Vitrinen und Tableaus im Raum für Sonderausstellungen. Der Arbeitskreis Museum bereitet eine Präsentation "Kirchliche Fahnen" vor. Die Exponate dafür ruhten bisher in Kartons im Depot. Insgesamt werden ab der Eröffnung am 15. Mai elf Banner und Fahnentücher zu sehen sein: vier Zunftstandarten und sieben Fahnen kirchlicher Vereine.
Der Aufbau der neuen Ausstellung ist bereits weit fortgeschritten: Die Fahnen wurden montiert und aufgehängt, teils sind sie samt Stangen und Auslegern zu sehen. Die Standarten werden auf schrägen Auflagen präsentiert, "damit das Gewebe nicht belastet wird", erklärt Museumsleiter Theo Männer gegenüber Oberpfalz-Medien. Um zu veranschaulichen, wie die Fahnen und Standarten einst im Brauchtum zum Einsatz kamen, werden die Exponate noch mit alten Fotos kirchlicher Prozessionen ergänzt.
Wunsch: ein Gönner
Theo Männer wünscht sich, dass die Sonderausstellung dazu beiträgt, dass bisherige Schattendasein der textilen Relikte zu beenden. "Vielleicht findet sich ja - inspiriert durch die Ausstellung - ein Gönner, der sich ihrer annimmt." Der ursprüngliche Aufbewahrungsort der Zunftfahnen war übrigens der historische Schlosssaal: Als sich das Museum noch im Alten Schloss befand, standen die Fahnen dort bis ins Jahr 1968.
Die Vorschau auf die neue Museumssaison nahm Männer zum Anlass, um das Jahr 2018 Revue passieren zu lassen. Insgesamt wurden 2063 Besucher in der Ausstellung gezählt, davon waren 1592 Erwachsene und 471 Kinder. Zwei Sonderausstellungen sind präsentiert worden: Eine Präsentation stellte regionale Geschehnisse des Dreißigjährigen Krieges in den Mittelpunkt, die andere mit dem Titel "24 Türchen bis Weihnachten" rückte Adventskalender des 20. Jahrhunderts aus der Sammlung von Helmut Weiß in den Fokus.
Mit viel Herzblut und Enthusiasmus setzten sich die Mitglieder des Arbeitskreises Museum erneut ein. Rund 660 Stunden kamen bei 33 Sitzungen und Arbeitseinsätzen zusammen, bei den Aufsichten Gertrud Stadlbauer, Luise Kibat, Fritz Lamm, Annemarie Dietrich und Karl-Heinz Plab summierten sich 143,5 Stunden. Bei 14 Terminen hatten Otto Reimer, Peter Pauly, Rainer Reisinger und Theo Männer Besucher und Gästegruppen durch die Sammlung geführt.
Arbeitskreis packt an
Eine große Bandbreite an Arbeiten stemmten die acht weiteren Mitglieder im Arbeitskreis. Diese reichten von der Neupositionierung und Reparatur von Exponaten bis hin zur Bearbeitung von Neuzugängen. Auch Malerarbeiten wurden erledigt, und im Erdgeschoss der Fußboden renoviert. "Wir sind unser eigener Hausmeister", kommentierte Theo Männer weitere Reparaturarbeiten, die an Haustüren, Fenster und der Lichtinstallation nötig waren. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter steht Dr. Rainer Reisinger für 260 Stunden zur Verfügung, und Gertrud Stadlbauer war im Jahresverlauf etwa 1200 Stunden mit Inventarisierung, Dokumentation und Büroarbeiten beschäftigt.
Dass die ehrenamtliche Tätigkeit der Museumsleute honoriert wird, machen mehrere Einträge im Gästebuch deutlich. Unter anderem aus Schwandorf, Regensburg Münster, Österreich, Düsseldorf und sogar aus Detroit (USA) haben sich im Vorjahr Besucher nach dem Trip in die Historie verewigt. Ihre Bemerkungen reichen vom "wunderbaren Museum" über "eine Bereicherung für Seele und Gemüt" bis hin zu "ein Juwel für die kleine Stadt". Wiederholt gewürdigt wird der "tolle Einblick in die Geschichte der Heimat".
Weitere Informationen über das Museum
Die Eröffnung der Sonderausstellung "Kirchliche Fahnen" findet am Mittwoch, 15. Mai, um 18.30 Uhr im Schwarzachtaler Heimatmuseum statt. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Martin Birner folgt eine Einführung in die Thematik durch Museumsleiter Theo Männer. Die musikalische Gestaltung übernimmt das Ensemble "Die Klanghölzer". Die Schirmherrschaft hat Bauunternehmer Franz Wilhelm übernommen.
Ab dem Internationalen Museumstag – Sonntag, 19. Mai – hat das Museum mit seinen Abteilungen wieder bis Ende September jeden Sonntag, 10 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr, sowie Mittwoch, 14 bis 17 Uhr, geöffnet. Führungen und gesonderte Öffnungen können per E-Mail unter museum-neunburg[at]gmx[dot]de oder telefonisch unter 09672/4183 vereinbart werden. (mp)
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