Insgesamt vier Monate werden die Lehramtsanwärterinnen Magdalena Schneider und Lea Nechvatal in Kenia vor Ort an der Precious Hope School sein: Sie unterstützen damit ihr Oberpfälzer Hilfsprojekt „Strahlende Kinderaugen Kenia“.
Magdalena Schneider ist über ihre Großeltern Josef und Maria Schneider aus Hemau, die federführend die Aktion „Strahlende Kinderaugen Kenia“ gründeten, zu diesem Hilfsprojekt gestoßen. Auch Enkelin Magdalena ist Kenia ans Herz gewachsen. Vor vier Jahren gab sie als Praktikantin für acht Wochen Unterricht an der Precious Hope School.
Bildung und Mahlzeiten
Das Projekt setzt sich zusammen aus dem kenianischen und dem deutschen Team, in Kooperation haben sie bereits vieles geschafft: Mittlerweile unterstützt die Initiative 290 Kinder aus ärmsten Verhältnissen und bietet nicht nur Zugang zur Bildung an der Precious Hope School, sondern auch zwei Mahlzeiten am Tag, erzählt Magdalena Schneider. "Auch eine Versorgung während der Ferienzeit ist gegeben. Die tägliche Nahrungsaufnahme wäre für die meisten unserer Schüler nicht selbstverständlich. Das ist auch fließendes Wasser und der Zugang zur medizinischen Versorgung nicht".
Das zweite Projekt ist ein Waisenheim in Mombasa, welches knapp 20 Mädchen ein Dach über dem Kopf schenkt, deren Eltern an Aids verstorben sind. Erste Erfolge gibt es: Drei Mädchen haben schon beruflich Fuß gefasst.
Und der wohl aktuell größte Meilenstein ist der Bau eines neuen Kinderheimes. Dazu wurde 2019 das Nachbargrundstück direkt neben der Precious Hope School gekauft. Die Oberpfälzerinnen erleichtern nun vor Ort die Kooperation und Kommunikation auch mit dem deutschen Team. Gemeinsam wollen sie ein neues Zuhause für einige Waisenkinder und Kinder aus ärmlichen Verhältnissen schaffen. Beispielsweise sollen dort auch Mädchen wohnen dürfen, die von ihren Familien zwangsverheiratet wurden. „Erst vor kurzem hat unser Schulleiter Jairus Orangi ein Mädchen aus Tansania gerettet, welches verheiratet und dorthin verschleppt wurde“, so Magdalena Schneider. Außerdem haben viele der Kinder keine Eltern mehr und leben auf der Straße, sie brauchen ein sicheres Zuhause. „Damit hätten sie nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch genug zu essen". Zusätzlich wünscht sich Schneider eine kleine Volontärswohnung in dem neuen Gebäude, so könnten auch in Zukunft Freiwillige vor Ort mithelfen.
Praktika- und Ausbildungsstellen
Gemeinsam haben die jungen Frauen Großes vor. Im Voraus wurden im Team-Meeting einige Aufgabenbereiche besprochen, welche vor Ort einfacher zu regeln sind. Dazu gehören beispielsweise potenzielle Praktika- und Ausbildungsstellen für die neuen Schulabgänger zu besuchen und die Leiter kennenlernen, Workshops verschiedenster Art anzubieten und auch die Kommunikation mit dem deutschen Team zu erleichtern.
Magdalena Schneider und Lea Nechvantal brennen für ihren Beruf und wollen vor ihrem Einstieg in Deutschland Erfahrungen auch in der Lehrtätigkeit an der Precious Hope School sammeln. „Unser allergrößter Wunsch für diese vier Monate in Mtwapa ist es, dass der Bau des Kinderheims beginnen kann".
"Kinderaugen zum Strahlen bringen, das ist das Motto der Initiative", so die beiden jungen Frauen. "Und obwohl die Kinder und Jugendlichen selbst aus schrecklichen Lebensverhältnissen kommen, strahlen sie, sobald ihre Grundbedürfnisse gestillt sind. Außerdem zeigen sie selbst auch soziales Engagement." Schneider bezieht sich dabei auf ein Foto, auf den die kenianischen Kinder gegen den Krieg in der Ukraine protestieren: "Der Krieg in Europa ist auch in Afrika angekommen und die steigenden Lebensmittel- und Benzinpreise in Kenia stellt auch das deutsch-kenianische Team vor finanzielle Herausforderungen". Die Initiative „Strahlende Kinderaugen Kenia“ ist auf Spenden angewiesen. Nähere Infos gibt es unter www.strahlende-kinderaugen-kenia.de
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