„Der kreative Schreibkurs bietet uns verschiedene Möglichkeiten, die eigenen Potentiale zu erspüren und damit zu arbeiten“, oder „Wir können mit Sprache arbeiten, in etwas völlig Neues einsteigen und unsere Scheu überwinden“ - Diese Aussagen von Teilnehmern, die den zweitägigen Kurs „Freude am kreativen Schreiben“ in der Fronfeste belegt haben, zeigt anschaulich dessen Zielsetzung. Im Rahmen der Veranstaltung des Neunburger Kunstherbsts hat der Kunstverein Unverdorben „kreatives Schreiben“ aufgenommen, um so die Palette an bildender Kunst und Musikdarbietungen zu erweitern.
Die sechs Teilnehmer stiegen mit Workshopleiterin Sabine Rädisch tief in die eigene Kreativität, Individualität und Ausdruckskraft ein und schrieben sich, nach verschiedenen Impulsen, ihre Gedanken, Gefühle und Sichtweisen von der Seele. „Alles ist erlaubt, nichts wird gewertet. Wichtig sind der eigene Ausdruck und die Freude am Schreiben“, so beschrieb die Autorin und Schreibpädagogin die Inhalte des Kurses. Seit 2011 bietet sie diese Kurse an, nachdem sie immer schon gerne Texte geschrieben hat. Als studierte Bauingenieurin hat sie gemerkt, dass ihr „etwas fehlt“. Nun lebt sie ihre Leidenschaft in der Vermittlung des kreativen Schreibens aus. Als „Input“ verwendet Sabine Rädisch Gedichte, die sie vorträgt, und Einzelbegriffe, von „Liebe“ bis „Regenbogen“.
Für ein „Listengedicht“ gingen die Teilnehmer durch die Fronfeste, deren sanierte Räume mit der gegenwärtig aufgebauten Kunstausstellung vielfältige Anregungen für das Schreiben eigener Eindrücke boten. „Jeder sieht etwas anderes, von der Steckdose bis zu den Blumen oder Booten auf den Kunstwerken kann alles thematisiert werden“, so Rädisch, „es gibt kein fertiges Ergebnis, alles ist gültig. Auch unvollständige Sätze dürfen aufs Papier.“ Alles, was greifbar oder sichtbar ist, wird zum Schreibmaterial, zum „Inventargedicht“. Natürlich können die eigenen Texte auch im Plenum vorgelesen werden – bewertet werden sie nicht. Auch verrückte Sachen hatten bei dem Kurs ihren Platz, als Sabine Rädisch ein Gedicht auf Wallisisch vorgetragen hat und jeder seine eigene „Übersetzung“ niederschrieb. „Super. Sehr kreativ“, „man kann selber kreativ werden und entdeckt ganz neue Seiten“, „man kann aktiv werden und entdeckt neue Gedanken“ und „toll, wie man mit Sprache etwas schaffen kann“ waren die Kommentare der Teilnehmer, die den Kurs sichtlich genossen.
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