Mit der Komödie "Doppelt leben hält besser - Taxi, Taxi" feuerte das Landestheater Oberpfalz (LTO) am Samstag eine Lachrakete ab. Die gut 150 Zuschauer in der Schwarzachtalhalle waren von Minute zu Minute mehr begeistert und kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus. Regisseurin Alexandra Marinescu ist es mit der Auswahl der Darsteller und der Inszenierung gelungen, das rasante Tempo des Stücks und den typisch trockenen Humor der britischen Komödie von Ray Cooney optimal umzusetzen.
Ihre Liebe zum Detail, Slapstick und auch etwas Sarkasmus sorgten dafür, dass die Humorkurve entsprechend zum rasant zunehmenden Spannungsbogen anstieg. Der Inhalt der Komödie ist geradezu prädestiniert, um Lachsalven hervorzurufen, so dass kein Auge trocken bleibt. John Smith, Taxifahrer von Beruf und Bigamist, lebt mit seinen beiden Ehefrauen Barbara und Mary an zwei verschiedenen Adressen zusammen. Keine der beiden durchschaut sein Spielchen, solange er sich, nach ausgeklügeltem Stundenplan, an die kryptischen Abkürzungen hält: KTB bedeutet "Knuddeltag mit Barbara", HTM heißt "halber Tag mit Mary".
Das geht so lange gut, bis er eines Tages einen Unfall mit seinem Taxi hat und ins Krankenhaus gebracht werden muss. Dort rufen unabhängig voneinander die beiden Ehefrauen an und geben ihre Adresse an. Der Unfall und die Unstimmigkeiten beim Wohnort von Smith rufen die beiden Polizeiinspektoren Porterhouse und Troughton auf den Plan, die Johns Doppelleben gehörig durcheinanderbringen und skurrile Situationen erzeugen. John sieht keinen anderen Ausweg, als sich in ein Konstrukt aus fantasievollen Ausreden und Lügen zu verstricken. Da werden seine Frauen schon mal zu Transvestiten oder hysterischen Nonnen: Hauptsache, es nützt ihm für den Moment. Großartig auch die Rolle des Freundes Stanley, den John mal zum Farmer, dann wieder zum Kind und zum Verführer umdichtet.
Damit nimmt das Stück so richtig Fahrt auf, und je höher die Verzweiflung auf der Bühne ist, umso witziger werden die Szenen und umso schneller wird der Schlagabtausch – bis am Ende kein Funken Wahrheit mehr übrig bleibt und das Kartenhaus zusammenzufallen droht. Die gelungene Gestaltung der Kulissen trägt zum Gelingen des Stücks bei: Das Bühnenbild besteht aus einem Raum mit einem Sofa, aber vielen Türen. Damit werden die Wohnungen der beiden Frauen dargestellt, und es agieren immer beide Parteien gleichzeitig auf der Bühne. Bereits am Freitag hatte das LTO das Stück "Spatz und Engel" in der Halle gezeigt und konnte damit ebenfalls einen Erfolg verbuchen.
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