„Die Landwirtschaft hat es immer gegeben und wird es immer geben – nur in welcher Form, das wird die Zukunft zeigen“. Das gibt Heribert Semmler, Behördenleiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Cham, den 32 angehenden Landwirtinnen und Landwirten in Neunburg vorm Wald an der Außenstelle des beruflichen Schulzentrums Oskar von Miller mit auf den Weg.
Sie starten mit dem sogenannten Berufsgrundschuljahr (BGJ) in die Landwirtsausbildung. Eine qualitativ hochwertige Ausbildung sei eine der wichtigsten Voraussetzungen, um sich für die Zukunft der bayerischen Landwirtschaft zu wappnen, ergänzte sein Kollege Georg Mayer, Behördenleiter des AELF Regensburg-Schwandorf. An der Berufsschule werden die Schüler von Klassenleiter Tobias Obermeier betreut, einer erfahrenen Landwirtschaftslehrkraft, die auch mit Aufgaben im Leitungsteam an der Außenstelle betraut ist.
Anders als in anderen Ausbildungsberufen dürfen Landwirte erst ein Jahr lang die Schulbank drücken, ehe sie, nun mit einem fundierten Basiswissen ausgestattet, in die Betriebe gehen. Dabei gibt es neben den allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Sozialkunde natürlich auch fachtheoretische Unterrichtsfächer wie Ökologie, Pflanzen-, Tier- oder Bodenkunde. Damit aber die Praxis im ersten Ausbildungsjahr nicht vernachlässigt wird, findet einmal die Woche der Unterricht in Kleingruppen auf den Praxisbetrieben statt. Unterrichtet werden die Schüler dort nicht von den Lehrkräften, sondern von „Praxismeistern“ mit langjähriger Berufserfahrung.
Nach dem Berufsgrundschuljahr gehen die Auszubildenden in anerkannte Ausbildungsbetriebe, wo sie dann das erlernte Wissen vertiefen und die praktischen Fertigkeiten stärken können. Außerdem findet einmal wöchentlich weiterhin Berufsschulunterricht in sogenannten Fachstufen statt. Insgesamt werden auf diese Weise knapp 100 Landwirtinnen und Landwirte in Neunburg beschult und auf die künftigen Herausforderungen in der Landwirtschaft vorbereitet, so Armin Wild, der Leiter der Außenstelle in Neunburg.
Begleitet werden die Auszubildenden während der gesamten Ausbildungszeit von den Beratern für Bildungsfragen an den örtlichen Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Katharina Wals ist zuständig für die Auszubildenden in Cham, Rebekka Lukas kümmert sich um die Auszubildenden in den Landkreisen Regensburg und Schwandorf.
Thema Wasserernte
Die jungen zukünftigen Landwirte sollten sich fragen, ob das Thema Wasserernte auch auf dem Lehrplan steht.
Nachhaltige Landwirtschaft und Bioerzeugnisse fordern auch in diesem Bereich Ressourcenschonung. Das bedeutet umsichtigen Umgang mit Trinkwasser als Tränkwasser. Erstmal ist gutes Oberflächenwasser, oberflächennahes Grundwasser und Zisternenwasser zum Tränken gut genug. Dadurch werden unnötige Ausgaben gespart und das entspricht der Verfassung des Freistaates (Art. 141). Aber steht das wirklich auf dem Lehrplan?
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