Das im ehemaligen Krankenhausgebäude untergebrachte Gesundheitszentrum soll die fachärztliche Versorgung im Raum Neunburg vorm Wald auf Dauer sicherstellen. Für Dr. Richard Wagner hat sich die Einrichtung als „wirksames Instrument zur Sicherung der medizinischen Versorgung“ inzwischen bewährt.
Bei der Sitzung des Gesundheitsausschusses am Donnerstag in der Schwarzachtalhalle formulierte der ärztliche Leiter die Ziele für die Zukunft und betonte: „Die Herausforderung besteht in erster Linie darin, motivierte und qualifizierte medizinische Leistungserbringer zu gewinnen, um die Attraktivität der Einrichtung zu erhalten und zu optimieren." Letztendlich hänge das wirtschaftliche Ergebnis einer medizinischen Einrichtung von der Kompetenz des Personals ab. Auch wenn die Abrechnungen noch nicht alle vorliegen, geht Dr. Wagner für 2020 von einem „positiven betriebswirtschaftlichen Ergebnis“ aus.
Das aktuelle Leistungsspektrum umfasst im chirurgischen Bereich ambulante Behandlungen von Unfällen und Erkrankungen des Bewegungsapparates mit zugehöriger Röntgendiagnostik. Seit Januar bietet das Gesundheitszentrum auch operative Eingriffe an, insbesondere Arthroskopien und Bruchoperationen. Das internistische Angebot umfasst die kardiologische und gastroenterologische Diagnostik, einschließlich Magen- und Darmspiegelung, Röntgendiagnostik und der Betreuung von Diabetikern.
„Wir konnten für beide Facharztpraxen kompetentes Fachpersonal mit Zusatzqualifikationen gewinnen“, betont Dr. Wagner. Beim Blick auf die Bewerbungen stellt er fest, „dass das Gesundheitszentrum für viele medizinische Fachangestellte eine interessante Alternative zur Anstellung in der Praxis geworden ist“. Auch das an die Praxen angegliederte Corona-Testzentrum habe sich bewährt und zahlreiche Schnelltests für Schulen, Betriebe und Behörden durchgeführt.
Mit dem Aufbau einer betriebsärztlichen Versorgung nennt der ärztliche Leiter eine weitere Aufgabe des Gesundheitszentrums. Es sei gelungen, eine beratende Hygiene- und Arbeitsfachkraft zu gewinnen und Betreuungsverträge zu schließen, wie es der Gesetzgeber fordere. Am Ausbau von Synergieeffekten innerhalb der Einrichtung zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit werde weiter gearbeitet, so der Mediziner. Ebenso am Aufbau von Kooperationsformen mit Krankenhäusern, Physiotherapeuten sowie haus- und fachärztlichen Kollegen. Ziel sei dabei immer die Verbesserung der medizinischen Versorgung in der Region, betont Dr. Richard Wagner.
„Wir haben die Zeichen der Zeit erkannt und sind auf einem guten Weg“, ist Bürgermeister Martin Birner überzeugt. Er bescheinigte dem Personal „gerade in den letzten Monaten der Pandemie eine außerordentliche Leistung“. Diesem Kompliment schlossen sich auch die Fraktionssprecher Martin Scharf (Freie Wähler), Alexander Trinkmann (CSU) und Tanja Kraus (SPD) sowie Gesundheitsbeauftragter Dr. Christoph von Wenz an.
MVZ-Geschäftsführer Georg Keil rechnet bei der chirurgischen Praxis wegen der Corona-Situation und des fehlenden D-Arzt-Scheins mit „Patientenverlusten von 40 Prozent“. Im internistischen Bereich und bei der Allgemeinmedizin erwartet er „gleichbleibende Zahlen“. Für das gesamte Wirtschaftsjahr 2021 geht Keil von einem „ausgeglichenen Ergebnis“ aus. Er legte dem Gesundheitsausschuss den Erfolgsplan 2021 in Höhe von 1,074 Millionen und einen Vermögensplan mit Einnahmen und Ausgaben von 132 555 Euro vor. Die Ausschussmitglieder billigten den Entwurf und empfahlen dem Stadtrat die Verabschiedung des Wirtschaftsplans.
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