In der Laborphase werden mit Bürgern, lokalen Initiativen sowie Künstlern Nutzungsformate getestet und Perspektiven entwickelt. Mit dem "Halleluja" von Leonard Cohen, perfekt dargeboten von Vera Fink in Begleitung von Lehrer Michael Zimmerer, wurde das "Raumlabor Spitalkirche" stilecht eröffnet.
Viele Unterstützer
Zur Präsentation der variabel nutzbaren Raummöbel, der von Schülern erarbeiteten Nutzungskonzepte sowie der mit Hilfe des 3-D-Druckers erstellten Kirchenmodelle begrüßte Bürgermeister Martin Birner zahlreiche Vertreter der politischen Gemeinde und des Kunstvereins sowie des Rotary Clubs, des Projekt "Lost Traces" und der "Jugendbauhütte" Regensburg, die das Projekt unterstützt haben. Ein großes Kompliment sprach er der Realschule mit den beteiligten Lehrkräften und Schülern aus. Dank der engagierten Schulleiterin, Direktorin Diana Schmidberger, werden mit dem "Raumlabor Spitalkirche" wichtige Wege für die Stadtentwicklung beschritten.
Durch die Vernetzung mit städteplanerischen Akteuren, der finanziellen Unterstützung durch den Rotary-Club und die Projekte an der Realschule können neue Ideen entwickelt werden, wie die Spitalkirche zu nutzen ist. "Ich hoffe, dass die Jugend bei der Stange bleibt und Mut zur nachhaltigen Veränderung beweist", hob Birner hervor und wies neben den Ideen für die Spitalkirche auch auf die von den Schülern erstellte Stadtansicht mit verschiebbaren Gebäuden hin. "Neunburg hat viel aus der Vergangenheit zu bieten", sagte stellvertretender Landrat Arnold Kimmerl. Mit den kreativen Ideen besteht die Chance, etwas zu schaffen, was in die Zukunft weist.
Peter Scheitinger vom Rotary Club wies auf die Ziele der Patenschaft hin. Man wolle das Zusammenspiel der verschiedenen Gruppierungen unterstützen, deswegen hätten bereits viele Gespräche mit Förderern und dem Denkmalschutz stattgefunden. In den Reihen der Rotarier seien viele Geschäftspartner, die neben finanziellen Mitteln auch Ideen beisteuern. Sein Dank galt dem "Motor" Diana Schmidberger sowie allen Projektmitgliedern. "Das Projekt Spitalkirche hat auch uns geprägt", bekannten Stephanie Reiterer und Jan Weber-Ebnet von der LAG "Architektur und Schule".
Chancen des Raums
Es sei wichtig, dass sich junge Menschen mit Kulturerbe auseinandersetzen. Der Begriff "Raumlabor" sei gewählt worden, weil man in diversen Veranstaltungen erleben müsse, welche Chancen der Raum bietet. Am Ende des Jahres könne man daraus dann ein Nutzungskonzept erarbeiten. Dank sprachen die Vertreter von "Architektur und Schule" dem Leiter der "Jugendbauhütte", Stefan Aichner aus, der zusammen mit den Jugendlichen, die ein freiwilliges soziales Jahr in Denkmalpflege ableisten, eine Woche an der Realschule mit den Schülern gearbeitet hat. "Ich habe die Kirche gesehen und war begeistert", betonte Aichner, dessen Ziel es ist, alte Orte mit Geschichte neu zu beleben.
Abschließende Worte kamen von Direktorin Schmidberger. Sie ging auf den Workshop "Kronleuchter" ein, den die Klassen 10d-IIIb mit ihr und "Lost Traces" am 2. und 3. Juli durchführt. Am 13. Juni geht es in einem Vortrag der Klasse 7e um "Klöster damals und heute". Nutzungsideen für die Spitalkirche stellt die Klasse 9d am 8. Juni vor. Eine Vernissage der Kunstgruppe, der "Tag des offenen Denkmals", die Eröffnung des Kunstherbstes "Ahoj" sowie die Musikalische Lesung des Kunstvereins Unverdorben gehören ebenfalls zum Programm der Spitalkirche. Anschließend luden die Realschüler zu einem Sektempfang mit Häppchen und Kuchen ein.
"Lost Traces"
"Lost Traces" bezeichnet eine baukulturelle Spurensuche für junge Menschen zum Europäischen Kulturerbejahr 2018. Es sind historische Relikte in der Landschaft, verborgene archäologische Spuren, Stadtbrachen oder verlassene, ungenutzte Gebäude.
Portfolios, die von den Schülerinnen und Schülern in Gruppen erarbeitet wurden, enthielten Vorschläge zur Nutzung der Spitalkirche. Die Bandbreite reichte vom Internetcafé über Buch-Café mit Spielecke für Kinder bis zum "Mietraum", den man für Geburtstage, Lesungen, Versammlungen usw. mieten kann. Auch eine Kunst-Softbar mit Smoothies konnten sich die Schüler vorstellen oder eine Live-Bühne mit Bar. Ein moderner Schuhladen oder ein Geschäft für Brautkleider mit dem Titel "Stairway to heaven" waren weitere Möglichkeiten der Nutzung der Spitalkirche. (weu)
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