Neunburg vorm Wald
08.10.2018 - 17:58 Uhr

Mit Selbstironie und "Ringelnatter-Day"

Mit dem Duo "Da Bertl und I" ist Stefan Wählt häufig in Neunburg zu Gast. Auch mit seiner neuen Partnerin Eva Petzenhauser erobert er das Publikum in der Schwarzachtalhalle.

Das neue Traumduo der bayrischen Kabarettszene, Eva Petzenhauser und Stefan Wählt, fand mit seinem Debüt-Programm „Gess'n wird dahoam“ in der Schwarzachtalhalle ein begeistertes Publikum. Bild: weu
Das neue Traumduo der bayrischen Kabarettszene, Eva Petzenhauser und Stefan Wählt, fand mit seinem Debüt-Programm „Gess'n wird dahoam“ in der Schwarzachtalhalle ein begeistertes Publikum.

Das Duo Petzenhauser/Wählt präsentierte sein Programm "Gess'n wird dahoam". "Wennst alloa bist, brauchst beim Frühstück nix reden. Wennst zu zwoat bist, kannst de überall umschaung, owa gess'n wird dahoam." Mit diesem Titelsong zu ihrem Debüt-Programm eröffnete das Kabarett-Duo "Petzenhauser & Wählt" den Abend.

"Männer sind wie Bananen"

Der bayrische Alltag im Wandel der Zeit liegt im Fokus des Auftritts. Da ging es um die Frage "Willst du glücklich leben oder mit Frau?", wobei Männer früher sterben, ganz nach dem Motto: "Der Klügere gibt nach." Das wusste schon die Oma von Stefan Wählt, als sie feststellte: "Männer sind wie Bananen. Wenns Flecken kriegen, müssens weg."

Mit Stefan Wählt und Eva Petzenhauser stehen zwei "alte Hasen" der Kabarettszene auf der Bühne, die sich genial ergänzen. Sie war die Conny bei den Sonntagsfahrern, tritt auch als "Tschackeline Nullinger" in endlosen Warteschleifen auf und hat als bayrisches "Oschnputtl" Erbsen gezählt. Er war bereits mit "da Bertl und I" in Neunburg und spielt mit seiner "i-Bänd".

Parodie auf das Leben

Musikalisch ging es auch auf der Bühne zu. Lieder über den "Staubsauger-Roboter", der Omas Kontaktlinsen aufsaugt und das große Geschäft des Hundes verschmiert, über die Erlebnisse in der Sauna oder "Kaffee - macht das Leben schee" erheiterten das Publikum. Schlag auf Schlag wurde das pralle Leben leicht bis schwer übertrieben dargestellt, so dass die Gäste aus dem Lachen nicht mehr herauskamen. Die schlimmste Angst sei die No-Mo-Phobie, wenn man also sein mobiles Telefon vergessen hat oder wenn man mit weniger als zehn Prozent Akku außer Haus geht.

Mit Themen wie "Urlaub" mischten die beiden die Kabarettlandschaft auf und quälten die Lachmuskeln. Wenn man ohne Sonnencreme in den Urlaub fährt, sei es genauso mutig, wie wenn mit einem Zwillingswagen durchs Oktoberfestzelt zu fahren. Denn beim Kampf "Sonne gegen Mann" gewinnt die Sonne immer und am dritten Tag gibts den "Ringelnatter-Day", die sich schälende Haut. Überhaupt haben die Geschäfte am Urlaubsort Unterdruck, sie saugen die Frauen an.

Mit einem würzigen Schuss Selbstironie stellten die beiden eine Szene in der Sauna dar, wo man sieht, dass die Schwerkraft ihre Wirkung nicht verfehlt. Zum Toben auch die Szenen, als Eva Petzenhauser einen pubertierenden Jugendlichen darstellte oder die "Kaffeesatz-Kassandra für 1,80 pro Minute". Ob Hobby-Radfahrer durch Führerscheinentzug, Navis mit Sozialkompetenz für Schizophrene oder Flugreisen mit "chicken-wings-airlines", das Duo, das auch als Multiinstrumentalisten glänzte, verstand es, das Zwerchfell der Zuschauer zwei Stunde lang zu strapazieren. Das begeisterte Publikum hat ein Duo mit erfolgreicher Zukunft erlebt, das sicherlich nicht das letzte Mal in Neunburg war.

 
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