Der Vorsitzende des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Nord-Ost-Gruppe, Klaus Zeiser, hatte bei der Verbandsversammlung im Panoramahotel Gütenland eine gute Nachricht.
Er gab bekannt, die neue Vorauskalkulation der Wassergebühren für 2023 bis 2025 aufgrund der Strompreisbremse einen gesunkenen Wasserbezugspreis ergeben hat. Die noch im Herbst vergangenen Jahres aufgestellte Vorauskalkulation, für die 1,5 Millionen Euro an Stromkosten zugrunde gelegt wurden, hatte einen Wasserpreis von 2,39 Euro pro Kubikmeter zur Folge.
Durch die Strompreisbremse haben sich die Stromkosten auf 710 000 Euro verringert, so dass der Wasserpreis jetzt 2,11 Euro beträgt. Wassergäste der Nord-Ost-Gruppe bezahlen rückwirkend zum 1. Januar 1,91 Euro und über bewegliche Zähler werden 2,30 Euro abgerechnet. "Ich hoffe auch, dass sich die im Mai installierte PV-Anlage sowie unsere neuen Pumpen positiv auf den Stromverbrauch auswirken", so Zeiser.
Der dadurch entstandene Nachtrag zum Wirtschaftsplan 2023, der statt eines geplanten Defizits von 50 000 Euro einen Gewinn von 150 000 Euro aufweist, musste genehmigt werden. An neuen Aufgaben beschloss das Gremium, dass die Erneuerung der Wasserleitung Ebersdorf-Luigendorf an die Firma Haimerl Bau Viechtach vergeben wird (826 900 Euro Angebotssumme). Dies sei eine der ältesten Leitungen mit vielen Rohrbrüchen, in deren Verteilungsgebiet auch ein großes Hotel liegt. Bis Oktober soll die Maßnahme abgeschlossen sein. Der abgesenkte Stausee wird genutzt, um die Wasserleitung Seebarn-Stockarn für 202 584 Euro von der Firma Lorenz Bau Miltach erneuern zu lassen.
Im Rahmen eines Notverbunds wird per Vertrag die Gemeinde Bodenwöhr mit Trinkwasser versorgt, da dort eine Wasserleitung im Zuge der Gehwegerneuerung neu verlegt wird. Zeiser informierte die Verbandsräte aus aktuellem Anlass darüber, dass die Bereitstellung von Löschwasser nicht die Aufgabe des Zweckverbandes sei, sondern der jeweiligen Kommune. Die Zähler für Dautersdorf und Jedesbach seien geliefert, jetzt müsse das Signal für den Anschluss von der Gemeinde Thanstein kommen. Anscheinend, so Zeiser, bestehe bei Bürgern aber der Wunsch, sich ganz der Nord-Ost-Gruppe anzuschließen, was jedoch von der Gemeinde beantragt werden müsse.
In einem Referat mit vielen Schaubildern gab Cornelia Scheibe vom Sachverständigenbüro Anders & Raum einen Statusbericht zu den Brunnen 1 bis 5 des Zweckverbandes. "Im zehnjährigen Mittel von 2011 bis 2020 haben wir bei der Bodenwöhrer Senke einen Rückgang von etwa zehn Prozent ermittelt", so die Fachfrau. Der Klimawandel mit unterdurchschnittlichen Niederschlägen, erhöhter Luft- und Bodentemperatur sowie mehr Verdunstung durch höhere Temperaturen mache sich auch hier bemerkbar. "Der Filter wurde bei der Sanierung der Brunnen weiter in die Tiefe getrieben, jetzt erschließt man anderes Potential", erläuterte sie anschaulich.
Auch wenn der Trend seit 2013 einen Rückgang der Grundwasserstände um etwa einen halben bis einen Meter aufzeige, bedeute das keinen Grund zur Besorgnis, so Scheibe. Allerdings sei das Wasser durch "höheres Alter" in den tieferen Schichten und durch langsamere Fließgeschwindigkeit mit mehr Mineralien und Eisen versetzt.
Abschließend bat der Leiter des Arbeitskreises Biodiversität Neunburg, Alexander Trinkmann, um Mitarbeit. Es soll ein Netzwerk aufgebaut werden aus Vereinen und Direktvermarktern nach dem Motto "Von der Natur - Mit der Natur". Interessenten sollten sich bei ihm melden.
Zweckverband Nord-Ost-Gruppe
- Neun Gemeinden: Dem Zweckverband Nord-Ost-Gruppe gehören Neunburg vorm Wald, Dieterskirchen, Neukirchen-Balbini, Schwarzhofen, Thanstein, Winklarn, Niedermurach, Schwarzach und Schwarzenfeld an.
- Versorgung:Die Nord-Ost-Gruppe versorgt 14000 Menschen aus fünf Brunnen mit einer Jahresförderleistung von rund 1,2 Millionen Kubikmeter Wasser.
- Verbandsvorsitzender: Klaus Zeiser.














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