"Liebe Zuschauer, wir freuen uns auf ein Wiedersehen 2021." Diese Aufschrift trägt ein großformatiges Transparent mit einem Foto des "Hussenkrieg"-Ensembles, das nun im Burghof hängt. Präsentiert wurde es am Samstag bei der "Gedächtnisfeier", die zum ursprünglich anvisierten Premieren-Termin stattfand. Denn ohne die Corona-Pandemie hätte am 4. Juli die erste Aufführung des Festspiels "Vom Hussenkrieg" im 38. Jahr im Spielplan gestanden.
Auf die Absage der insgesamt sieben Aufführungen, aber auch auf die gemischte Gefühlslage innerhalb des Ensembles ging Helmut Mardanow, Vorsitzender des Festspielvereins, ein. "Keine Proben, keine Werbeveranstaltung, kein Festzug, keine Tanz, kein Gesang, kein Stammtisch kein Mittelaltermarkt – kein Festspiel", so beschrieb er die Situation. "Das sind schlechte Zeiten im Jahre des Herrn 2020" zitierte Mardanow aus dem Text des Erzählers im Neunburger Spiel. Außerdem wäre wegen der Baustellen im und um den Burghof "heuer eh kein Platz für das Festspiel" gewesen.
Von "verrückten Zeiten" sprach Bürgermeister Martin Birner und empfahl, positiv zu denken. Er erinnerte an die kulturellen Einschränkungen in Folge der Pandemie, die am 8. April – in Absprache von Stadt und Verein – zur Absage des Festspiels 2020 geführt hatten. "Wir waren lange im Zweifel, ob die Entscheidung richtig war." Doch mittlerweile sehe sich die Stadt in ihren Kurs bestätigt.
Die Anwesenheit von knapp 70 Darstellern und Mitwirkenden an diesem Abend wertete Birner als Anzeichen dafür, dass die Chemie innerhalb des "Hussenkrieg"-Ensembles stimme. Daran knüpfte Helmut Mardanow an, als er an die Festspieler appellierte, im nächsten Jahr wieder mit auf der Bühne zu stehen. Um schnellstmöglich in die Planungen für 2021 einsteigen zu können, teilte Spielleiter Hans-Werner Habel die Fragebögen an die Mitwirkenden aus. Darin erklären sie beispielsweise, ob sie weiter mitspielen, ihre Rolle behalten wollen, oder an einer anderen Aufgabe interessiert sind.
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