"Die Regierung hat uns mit der Gesetzesänderung Vorgaben gemacht, die wir erfüllen müssen. Aber vor Ort möchte ich den Ausbau regenerativer Energien durch Windräder mit den Bürgern entwickeln", nannte Bürgermeister Martin Birner als Grund für die Infoveranstaltung in der Schießl-Tafferne. "Die Wertschöpfung muss vor Ort bleiben", ist seine Forderung.
Mit der Gesetzesänderung könnten bis zu 19 Windenergieanlagen im vereinfachten Verfahren ohne Öffentlichkeitsbeteiligung gebaut werden, aber: "Wir wollen selber mitgestalten und nicht anderen die Initiative überlassen."
48 Hektar bei Wundsheim
Der Stadtrat ist bereits der Aufforderung, einen bestimmten Prozentsatz des Gemeindegebiets (1,1 Prozent bis 2027 und 1,8 Prozent bis 2032) dem Regionalen Planungsverband für Windkraft zu melden, in seiner Sitzung vom 27. April nachgekommen. Der Bürgermeister zeigte in seiner Power-Point-Präsentation die Potenzialflächen im Landkreis Schwandorf auf. Gemeldet wurde das 48 Hektar große Areal nordwestlich von Wundsheim. Alle anderen Potenzialflächen sahen die Stadträte für Windenergienutzung als ungeeignet an, insbesondere im Hinblick auf Verträglichkeit oder Konflikte mit Arten-, Natur- und Immissionsschutz, Abstandsflächen, Landschaftsschutzgebiet, Naherholung sowie wirtschaftliche Umsetzbarkeit.
Detaillierte Informationen zur Projektentwicklung, regionalen Wertschöpfung und Beteiligungsmodellen gab der Geschäftsführer der Wind 18 GmbH, Richard Winderl. In einem partnerschaftlichen Beteiligungsmodell stellte er eine Windpark-Betreiber-Gesellschaft vor, bei der zum Beispiel anfangs die Stadt Neunburg sowie die Bemo eG (Bürgerbeteiligung) jeweils mit einem Prozent dabei sind, und Wind 18 mit 98 Prozent. Damit liege das Risiko der Planung bei der Firma.
Wenn der Betrieb der Windräder laufe, könne dieses Modell auf je 33,3 Prozent Beteiligung der drei Partner geändert werden. "Man bekommt eine ganz andere Akzeptanz zu Windrädern, wenn man daran beteiligt ist", nannte Winderl die Vorteile dieses Konzepts.
"Die Zeit rennt uns davon", ergänzte Bürgermeister Birner, "die Flächen sind da, und wenn ein Projektant von irgendwoher einen Vertrag mit den Grundstückseigentümern aushandelt, dann haben wir kein Beteiligungsmodell."
"Vier oder weniger"
Bei der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass die Stadt in die Firma Wind 18 Vertrauen hat, sie bleibe in dem Projekt und verkaufe ihre Anteile nicht nach Fertigstellung. Eine Frage aus dem Zuhörerkreis bezog sich auf die Beteiligung von Privatleuten. "Die Bemo hat das benötigte Kapital zur Verfügung, bei einzelnen Personen wissen wir nicht, ob die finanziellen Mittel zusammenkommen", antwortete Winderl. Die Frage nach der genauen Zahl an Windrädern, die aufgestellt werden, konnte Winderl nicht beantworten, "es können vier sein oder weniger, das kann man erst nach genauer Planung sagen".
Ein Gast wies darauf hin, dass unter dem geplanten Areal Stollen vom früheren Bergbau sein könnten. Das war der Firma bereits bekannt. Abschließend stellte Bernhard Gubo das Profil der Firma Wind 18 vor.
Nächster Schritt ist die Befragung der Grundstückseigentümer, ob sie bereit sind, ihr Areal zur Verfügung zu stellen. "Dann finden weitere Versammlungen zur Information der Bürger über den Stand der Planungen statt", so Richard Winderl.
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