Die Elektrifizierung der Bahn mit ihren unterschiedlichen Ausbauvarianten bei Neusorg warf im Gemeinderat doch einige Fragen zum Scopingverfahren auf. Wie berichtet, wird es beim Ausbau der Bahnstrecke Nürnberg-Marktredwitz in Neusorg zu einem erheblichen Umbau im Ortsbereich kommen. Auch die westlich gelegenen Bahnstreckenabschnitte sind je nach Trassenbau-Variante in den Ortsteilen direkt oder indirekt betroffen. Was, wenn die Bahntrasse durch den Schwarzberg führt und damit nicht mehr über die Fichtelnaab bei Neusorg? Die große Eisenbahnbrücke als Wahrzeichen Neusorgs könnte dann überflüssig sein. Hier stellte sich die Frage, was damit geschieht und wer für die Sicherheit des Bauwerkes einsteht.
CSU-Sprecher Günther Fütterer sah es als wichtig an, der Bahn im Vorfeld darzulegen, wo für die Gemeinde wichtige Punkte zu beachten seien. Die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene betreffe Neusorg in einer überaus großen Nummer. Hier sieht die CSU-Fraktion als wichtigsten Punkt den Emissionsschutz für die Bürger. Fütterer befürchtet einen wesentlich Einschnitt durch den Ausbau in das neu gestaltete Bahnhofsareal und sprach sich innerorts für einen maßvollen Umgang mit den vorhanden Flächen aus. Ebenso würde er die Barrierefreiheit am Bahnhof sehr begrüßen. Dieter König (SPD) sah auch für Neusorg wesentliche Auswirkungen bedingt durch den Ausbau der Überholspur, hier müsse umweltfreundlich vorgegangen werden. Für ihn ist die Barrierefreiheit am Bahnhof wichtig. Er schloss sich dem Vorschlag des Bürgermeisters an, in Neusorg ein Gespräch mit der Bahn zu führen.
Dritter Bürgermeister Richard Stock wollte unter anderem die bestehende Bahnbrücke über die Fichtelnaab als gesichert wissen, falls diese durch einen neuen Trassenverlauf nicht mehr genutzt werde. Des Weiteren fragte er, in wie weit die anderen bestehenden Brücken und Durchlässe in Riglasreuth und Wernersreuth hinsichtlich der dringenden Sanierung in den nächsten Jahren zu behandeln wären. "Oder würde es sich verhalten wie vor Jahren, dass die Gemeinde wieder ein teures Geschenk von der Bahn bekommt?" Bürgermeister Peter König sagte, dass er in Kontakt mit der Regierung stehe und Neusorg hier auch kein Einzelfall sei. Bevor man Brücken für teures Geld saniere, werde man einen Ortstermin vor Ort mit der Regierung anstreben, und nach einer entsprechenden Lösung suchen. Eventuell müsse hierfür aufgrund der insgesamt zahlreichen Brückenbauwerke auf der Gesamtstrecke auch ein spezielles Förderprogramm geschaffen werden. Auch dieser Einwand wurde als weiterer Zwangspunkt mit aufgenommen. Darüber hinaus wurde auf Anfrage Stocks auch die Möglichkeit eines entsprechenden Rückbaus von nicht mehr genutzten aktuell bestehenden Bahnbauwerken beim Neubau der Variante 3 in den Scopingverfahrens-Katalog der Gemeinde aufgenommen.
Zusammenfassend kam der Gemeinderat einstimmig zum Entschluss, der Bahn hinsichtlich des Ausbaus folgende Punkte anzutragen: Lärmschutz im Gemeindebereich vor allem innerorts, maßvollen Umgang im Flächenverbrauch, Barrierefreiheit im Bahnhof Neusorg, Brückenneubau bei Wernersreuth sowie einen eventuellen Rückbau.
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