Mit den Asphaltierungsarbeiten in der Neusorger Kegelgasse wurden die Erschließungsmaßnahmen auf der ehemaligen innerörtlichen Leerstandsfläche beendet. Im Vorfeld der Straßenbauarbeiten wurden die Kanal- und Wasserleitungen, Stromleitungen, Straßenbeleuchtung und die Breitbandversorgungsleitungen neu verlegt, wie die Gemeinde mitteilt. Bemerkenswert sei zudem, dass im neu entstandenen Straßenabschnitt durch die Stadtwerke Wunsiedel (SSW) auch die Nahwärmeversorgung erweitert wurde. Damit hätten für das bestehende Nahwärmenetz in der Gemeinde Neusorg, dessen Heizkraftwerk ebenfalls in der Kegelgasse angesiedelt ist, weitere Anschlussnehmer dazugewonnen werden können.
Hausbauten
Parallel zu den Erschließungsarbeiten gab es auch eine Bautätigkeit in den angrenzenden Bauparzellen: Neben einem Mehrfamilienhaus wurde ein Einfamilienwohnhaus mit einem Nebengebäude zur gewerblichen Nutzung errichtet.
Bürgermeister Peter König zeigte sich laut Mitteilung erfreut, dass es damit gelungen ist, die Mischgebietsfläche zu erschließen und parallel eine Wohnbebauung zu ermöglichen. Sein Dank galt demnach dem Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Neusorg, insbesondere dem verantwortlichen Bautechniker Albert Hofmann für die Abwicklung der Baumaßnahme sowie den beteiligten Firmen. Die Gesamtkosten der Erschließungsmaßnahme betragen 525.000 Euro.
Blick in die Geschichte
Das neue Baugebiet hat eine Geschichte: In dem jungen Ort Neusorg setzte gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine industrielle Besiedlung ein. Im Bereich des neuen Baugebietes entstand im Jahre 1890 eine erste Steinhauerei. In den folgenden Jahren siedelte sich die Firma Grasyma (Granit-Syenit-Marmor) an, die vor dem Ersten Weltkrieg circa 190 Arbeitskräfte beschäftigte. Mit einer Schmalspurbahn wurden Granitsteine aus dem Kösseinesteinbruch angeliefert und im Werk Neusorg bearbeitet. Unter anderem wurden Granitsteine zum Bau der Pfarrkirche Patrona Bavariae behauen und verarbeitet. Bei den getätigten Erschließungsarbeiten kamen etliche Granitsteine zum Vorschein, die Zeugen der damaligen Steinhauereien und deren Lagerplätze waren.
Im Laufe der Zeit entstand auf demselben Gelände ein Holzsägewerk. Die letzte gewerbliche Nutzung als Lagerplatz für ein Bauunternehmen reichte bis in das Jahr 2008.
Seit dieser Zeit habe der ehemalige Industrie- und Gewerbestandort eine innerörtliche, sanierungsbedürftige Brachfläche dargestellt. Mit der Erschließungsmaßnahme sei es gelungen, einen innerörtlichen städtebaulichen Missstand zu einem modernen Mischgebiet zu entwickeln.
Technische Angaben
- Mischwasserkanal:110 laufender Meter
- Wasserleitung: 110 laufender Meter
- Nahwärmeleitungen: 130 laufender Meter
- Straßenbau: 130 laufender Meter, Breite 5 Meter zuzüglich beidseitig 0,5 Meter Bankett
- Gesamtkosten: 525.000 Euro



















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