Die Errichtung einer weiteren Urnengemeinschaftsanlage auf dem Friedhof in Neusorg war bereits in den vergangenen Jahren bei Bürgerversammlungen immer wieder Thema. Vor Kurzem wurde die Anlage fertiggestellt, Pfarrerin Cornelia Kraft und Pfarrer Julius Johnrose segneten sie.
Für Bürgermeister Peter König ist der Grund für einen Wunsch nach einer weiteren Urnengemeinschaftsanlage klar. "Ich bin der Überzeugung, dass die offensichtliche Sorge im Raum steht, dass eine nachhaltige Grabpflege durch Familienmitglieder im Ort nicht gesichert ist und damit ein optisch ungepflegter Zustand der letzten Ruhestätte zu befürchten ist", wird er in einer Mitteilung der Gemeinde Neusorg zitiert. Deshalb habe sich der Gemeinderat mit der Thematik beschäftigt und den Beschluss zur Errichtung einer Gemeinschaftsanlage gefasst.
Fünf Granitstelen
Mittlerweile habe die Firma Popp aus Schurbach die Urnengemeinschaftsanlage im Anschluss an das bestehende Priestergrab errichtet. Die Grabanlage besteht aus insgesamt fünf Kösseinegranitsteinen. Die mittlere Stele ziert ein buntes Kreuz. Die vier beidseitig gestellten Stelen dienen der Aufnahme von Namensschildern, sofern von Hinterbliebenen gewünscht. Die entsprechenden Bronzetafeln können über die Friedhofsverwaltung bezogen werden, informiert die Gemeinde. Es sei jedoch auch eine anonyme Bestattung möglich.
Bemerkenswert ist laut Mitteilung die Herkunft der Granitfindlinge: Im Zuge der Bauarbeiten zur Erweiterung der Kegelgasse wurde eine Vielzahl von Granitsteinen gefunden. Diese Steine haben auch eine nachvollziehbare Historie: Anfang des 20. Jahrhunderts war in diesem Bereich die Firma Grasyma angesiedelt. Dieser steinverarbeitende Betrieb holte über eine Schmalspurbahn das Granitgestein von der Kösseine nach Neusorg. Die damalige Lagerfläche wurde offensichtlich nicht geräumt, sondern mit Erdreich überschüttet. Durch das Auffinden der Steine konnte die neue Urnengemeinschaftsanlage auch mit einem historischen örtlichen Hintergrund errichtet werden.
Knapp 30 Urnen
Die Urnengemeinschaftsanlage kann insgesamt 27 Urnen aufnehmen. Die Oberfläche bleibt als Rasenfläche erhalten. Ein Ablegen von Grab- und Blumenschmuck ist nicht gestattet. Damit soll der naturnahe Charakter der Grabstelle erhalten bleiben. Auch für die neue Art der Bestattung ist eine Ruhefrist von 15 Jahren geboten. Eine Grabverlängerung über die gesetzliche Ruhefrist hinaus ist laut Mitteilung der Gemeinde nicht vorgesehen. Es sind ausschließlich Urnen aus biologisch abbaubaren Materialien zu verwenden.
Die Kosten für die neue Urnengrabanlage gibt die Gemeinde Neusorg mit 7000 Euro an. Eine Gebührenkalkulation muss abschließend mit einer entsprechenden Friedhofssatzungsänderung noch erstellt werden, die Bürger können laut Mitteilung von einer Grabgebühr von circa 57 Euro pro Jahr ausgehen. Die Grabgebühr für ein Urneneinzelgrab gibt die Gemeinde mit 49,77 Euro pro Jahr an. Die Pflege der Urnengemeinschaftsanlage übernimmt die Gemeinde, sie legt an Allerheiligen auch ein Blumengebinde nieder.
Urnengemeinschaftsanlage
- Anzahl: Platz für 27 Urnen
- Kosten: 7000 Euro
- Umsetzung: Wiederentdeckte Granitsteine aus dem 20. Jahrhundert, in der Nähe war steinverarbeitende Firma Grasyma angesiedelt













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