Neusorg
01.07.2021 - 17:33 Uhr

Wasserversorgung Neusorg: Über Jahrzehnte hinweg stetig verbessert und erweitert

Bakterien belasten derzeit das Trinkwasser in Neusorg. Für die Gemeinde ist das kein Grund, an der Aktionswoche zum 70-jährigen Bestehen der Wasserversorgung zu rütteln. Über Jahrzehnte hinweg wurde diese stetig verbessert und erweitert.

Bei Schwarzenreuth ist 1998 ein neuer Hochbehälter gebaut worden. Bild: br
Bei Schwarzenreuth ist 1998 ein neuer Hochbehälter gebaut worden.

"70 Jahre Wasserversorgung Neusorg" - dieses Jubiläum begeht die Gemeinde in der kommenden Woche. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es derzeit eine bakteriologische Belastung gibt. Verdeutlichen will die Gemeinde den Wert des Trinkwassers. In die Versorgung ist im Laufe der Jahrzehnte viel Geld investiert worden.

Wie der Chronik zu entnehmen ist, wurden bereits 1948 die ersten Schritte auf dem Weg zu einer öffentlichen Wasserversorgungseinrichtung unternommen. Geschaffen wurde zunächst eine Notwasserleitung. Später wurde das Bayerische Landesamt für Wasserwirtschaft beauftragt, Planungen für die Wassergewinnung, -aufbereitung und -speicherung sowie für den Bau von Ortsnetzleitungen zu erarbeiten. Die Umsetzung folgte in den Jahren 1950 und 1951.

Großes Wasserfest

Zur Fertigstellung wurde am 2. September 1951 ein großes Wasserfest mit Standkonzert, Festzug zum Pumpwerk im "Mauswinkel", Ansprachen und einer öffentlichen Feuerwehrübung veranstaltet. Ein Festausschuss mit Georg Müller (Gemeinderat), Josef Deyerl (Feuerwehrkommandant) und August Holziger (Vorsitzender des SV Neusorg) zeichneten für das Programm verantwortlich.

Über 20 Jahre hinweg hat die Anlage die Bürger zuverlässig mit qualitativ einwandfreiem Trinkwasser versorgt. Doch in den 70er-Jahren wurde immer deutlicher, dass aufgrund des Wachstums der Gemeinde das Wasser in den Sommermonaten nicht immer ausreichte, um den Bedarf zu decken. Daher folgte 1972 eine Erweiterung des Quellgebiets. Der damit erzielte Erfolg war jedoch nur von kurzer Dauer - der Verbrauch im Versorgungsgebiet stieg weiter, teilweise kam es sogar zu einem Notstand durch einen leergepumpten Hochbehälter. Die Versorgung konnte über Wochen hinweg nur aufrecht erhalten werden, weil die Feuerwehr eine Schlauchleitung von Schwarzenreuth aus zum Hochbehälter Neusorg gelegt hatte.

1976 schloss die Gemeinde Neusorg mit dem Wasserzweckverband Mehlmeisel/Brand (heute Zweckverband zur Wasserversorgung Oberes Fichtelnaabtal) einen Wasserlieferungsvertrag ab. Gleichzeitig wurde vom Ortsteil Schwarzenreuth zum Hochbehälter Neusorg eine Rohrleitung verlegt, um das benötigte Zusatzwasser in das Versorgungsgebiet Neusorg zu leiten. Dieser Notverbund ist bis zum heutigen Tag in Betrieb.

In den folgenden Jahren nahm die Gemeinde immer wieder Verbesserungsmaßnahmen in Angriff. So wurde zunächst versucht, im Bereich der "Wäschwiese" durch neue Quellschürfungen das Wasserangebot zu erweitern. Die Ergiebigkeit war aber geringer als erforderlich. Daraufhin wurden nach einem umfangreichen hydrogeologischen Gutachten zwei Tiefbrunnen mit einer Tiefe von jeweils 100 Metern gebohrt. Die Maßnahmen führten zum gewünschten Erfolg, es wurde eine wasserrechtliche Grundwasserentnahme von rund 650 Kubikmetern pro Tag genehmigt. 1995 begann die Planung für eine Generalsanierung der Versorgungsanlage, 2001 folgte schließlich ein Neubau der Trinkwasseranlage. Weiterhin wurde das bestehende Pumpenhaus umfangreich saniert und mit leistungsstärkeren Pumpen ausgestattet.

Zur Erweiterung der Wasserspeicherungskapazität wurde 1998 ein neuer Hochbehälter mit einem Fassungsvolumen von 500 Kubikmetern neben den bestehenden Wasserkammern errichtet. Damit steht eine Gesamtkapazität von 750 Kubikmetern zur Verfügung. Zusätzliche Investitionen in den Jahren 1997 bis 2001 betrafen den Neubau von Rohrleitungen innerhalb des Versorgungsnetzes. In diesem Zusammenhang wurden 2001 die Ortsteile Riglasreuth, Weihermühle und Wernersreuth an die Wasserversorgung Neusorg angeschlossen. Die Gesamtkosten der Generalsanierung schlugen mit rund 3,3 Millionen Euro zu Buche.

Start bei Gemeinderatssitzung

Auftakt der Aktionswoche zum Jubiläum ist am Montag, 5. Juli, um 18 Uhr, mit der Gemeinderatssitzung in der Rektor-Haindl-Aula. Am Dienstag, 6. Juli, bereichern ab 8 Uhr die Buben und Mädchen der Klasse 4a der Fichtelnaabtal-Grundschule das Programm. Die Schüler und Schülerinnen der Klasse 4b der Grundschule setzen am Mittwoch, 7. Juli, ab 8 Uhr das Programm fort. Am Donnerstag, 8. Juli, sind ab 10 Uhr die Mädchen und Buben des Kinderhauses "Sankt Josef" an der Reihe. Am Freitag, 9. Juli, gestaltet wiederum die Grundschule ab 8 Uhr das Programm, gefragt sind die Klassen 3a und 3b. Am selben Tag ab 9 Uhr präsentiert eine Firma aus Freising Armaturen. Abgerundet wird die Aktionswoche am Samstag, 11. Juli, ab 14 Uhr mit einem "Tag der offenen Tür" am Maschinenhaus.

Neusorg01.07.2021
 
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