Horst Eckert startete in Neustadt seine Lesereise am Erscheinungstag seines neuen Buches. Der gebürtige Weidener ist in Pressath aufgewachsen und der Liebe wegen nach Düsseldorf gezogen, wie er den Gästen freimütig erzählte. Als Journalist hatte er hautnah den Zeitgeist und die jeweiligen Probleme der Gesellschaft mitbekommen und unter anderem in seiner Tätigkeit als Berichterstatter bei der Tagesschau kommuniziert.
Die persönliche Kritik am Schreibstil eines gelesenen Romans habe schließlich dazu geführt, dass er das Schreiben selbst einmal probieren wollte, verriet der mehrfach ausgezeichnete Krimiautor. „Bereits als Kind war ich eine richtige Leseratte. Krimis konnten mich erst später begeistern“.
Frau verschwindet auf Party
Der Schriftsteller fesselte die Zuhörer sowohl mit seinen Erzählungen über sein Leben als auch mit der Lesung aus seinem neuesten Buch „Nacht der Verräter“. Eckert stellte erst einmal die neuen Charaktere des Buches vor und wechselte dann zwischen Erzählung und Lesung. Mit seiner angenehmen Stimme zog er die Zuhörer sofort in seinen Bann. Es gelang ihm mühelos, einen Spannungsbogen aufzubauen, ohne zu viel zu verraten. Er ließ die Zuhörer an den Sorgen und dem Schmerz seiner Hauptfigur Max Bauer, einem Polizisten, teilhaben, dessen Frau während einer Party spurlos verschwindet. Sie hatte stets um ihre Vergangenheit ein Geheimnis gemacht. Zugleich konfrontieren ihn die Kollegen der Kripo mit dem Verdacht, er wäre in einen boomenden Handel mit Kokain verstrickt.
„Ich hätte Ihnen gerne noch weiter zugehört“, sagten die Gäste. Sichtlich „angefixt“ stürmten die Besucher den Büchertisch und ließen sich die druckfrischen Exemplare vom Autor signieren. „Ich bin schon so begeistert von der Geschichte, dass ich jetzt unbedingt weiterlesen muss. Ich will wissen, wie es weitergeht“, hörte man immer wieder.
Potential für eine Romangeschichte
In der Pause sahen sich die Gäste in der Bücherei um oder diskutierten bei einem Glas Sekt mit dem Autor und den anderen Krimifans. Horst Eckert nahm sich Zeit für die Fragen der Gäste, wie zum Beispiel Recherchen ablaufen oder er Ideen findet. Eine Zuhörerin fragte, warum so viele seiner Geschichten in Düsseldorf spielen. Er kenne sich doch auch in der Oberpfalz aus. Der Rauhe Kulm würde doch mit seinem Wald und den Ausgrabungen sicherlich Potential für eine Romangeschichte bieten. Dem stimmten die Gäste sofort zu. Der Autor lehnte dies jedoch mit einem Schmunzeln ab. Er begründete dies damit, dass der Ort Neustadt am Kulm zu klein sei. Gerade weil er hier viele Leute kenne, sei dies schwierig, niemanden zu verärgern. Denn irgendjemand meine immer, persönlich beschrieben zu sein, obwohl die Inhalte der Geschichte frei erfunden werden.
Die Gäste ließen den Autor nicht gerne gehen. Christine Rupprecht vom Büchereiteam bedankte sich bei Horst Eckert für den spannenden Abend.
Horst Eckert: Werdegang
- 1959: Er ist in Weiden geboren, lebt seit vielen Jahren in Düsseldorf.
- Studium: Er hat Politikwissenschaften in Erlangen und Berlin studiert.
- Medien: Er arbeitete 15 Jahre lang als TV-Journalist.
- 1995: Er debütiert mit „Annas Erbe“.
- Auszeichnungen: Seine Romane werden mehrfach ausgezeichnet, zuletzt erhielt „Die Macht der Wölfe“ als "Bester Politkrimi 2024" den Preis der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg.
- Quelle: Onetz Archiv
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