Der Karfreitag gehört neben Ostern und Weihnachten zu den wichtigsten Feiertagen der Christen. Wie in zahlreichen anderen Gemeinden war es auch vielen evangelischen Gläubigen in Neustadt am Kulm wichtig, Gott und Jesus die Ehre zu erweisen, sein Sterben zu würdigen. Pfarrer Hartmut Klausfelder verwies auf das Altarbild, das in evangelischen Kirchen nicht verhüllt wird. Es zeigt in Neustadt Jesus am Kreuz. Der Geistliche forderte die Gemeindeglieder auf, bewusst wahrzunehmen, dass Gottes Sohn für die Sünden jedes Einzelnen gestorben ist.
Auch evangelische Christen legen die Beichte ab. Deshalb sind Karfreitag und Buß- und Bettag für die evangelischen Christen besonders wichtige Tage, da die Beichtmöglichkeit angeboten wird. Dies geschieht in einer Gemeinschaftsbeichte im stillen Gebet. Im persönlichen stillen Gespräch mit Gott bringen die Gläubigen alle Sünden vor ihn und werden durch ihren Glauben und den Zuspruch, den der Geistliche im Namen Gottes ausspricht, von ihren Sünden losgesprochen.
Beim Abendmahl erwarteten die Gläubigen in andächtiger Runde die Hostie und den Wein. Pfarrer Klausfelder sprach dazu: „Christi Leib, für dich gegeben.“ „Christi Blut für dich vergossen!“ Die Gläubigen antworteten mit „Amen“, das situativ übersetzt heißt: „So ist es“.
Nach der Lesung aus dem Evangelium wurde die Osterkerze, die das Leben Jesu, den Lichtwegweiser in den Himmel, symbolisiert, ausgelöscht. Dies ist das sichtbare Zeichen für Jesu Sterben. Erst an Ostern wird das Kerzenlicht wieder in die Kirche getragen, als Zeichen für die Auferstehung von Jesus Christus. Auch bei den Evangelischen Christen sind am Karfreitag die Glocken verstummt. In manchen Kirchengemeinden schlägt nachmittags um 15 Uhr (zu Jesu Zeit die neunte Stunde des Tages) die Totenglocke an und verkündet, dass Jesus gestorben ist.
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