Familiengottesdienste sind immer kleine Events für Kinder. Die biblischen Inhalte werden kindgerecht formuliert und häufig auch mit einem Rollenspiel aufgelockert. So auch an diesem Sonntag, der zufällig der Nikolaustag war.
Bald nach dem ersten Lied und der biblischen Lesung (Monika Klausfelder) spielte eine Bläsergruppe aus dem Posaunenchor Neustadt am Kulm die Melodie „Morgen kommt der Weihnachtsmann“. Und er (Evi Sloot) kam wirklich mit „Ho, Ho, Ho“ und Glockengebimmel. Zu „Lasst uns froh und munter sein“ trat dann auch noch der Heilige Nikolaus (Christine Rupprecht) aus der Sakristei. Da waren die kleinen Gottesdienstbesucher sofort hellwach.
Die beiden weihnachtlichen Figuren stellten sich erst einmal vor, bewunderten die Ähnlichkeiten, aber auch die Unterschiede. Nikolaus erklärte den Sinn des Namens, den beide Figuren trugen. Er setzt sich aus dem griechischen „Nikos“ und „Laos“ zusammen und heißt übersetzt: „Das Volk gewinnt.“ Entsprechend dem Namen stellten beide heraus, dass sie für die Armen, die Schwachen und die Kinder sorgen wollten.
Der Weihnachtsmann entdeckte im Gespräch, dass der Nikolaus wohl sein Urururururur-Großvater war und erfuhr, dass St. Nikolaus ein echter Bischof war. St. Nikolaus lud den Weihnachtsmann schließlich zu einer Bildpräsentation ein, die das Leben des Heiligen beschrieb. Die Kinder und ihre Eltern erfuhren, dass Nikolaus Bischof in Myra war, dem heutigen Demre in der Türkei. Dort rettete er die Kinder der Stadt aus den Fängen der Piraten und gewann Weizen für die von einer großen Hungersnot gebeutelten Menschen.
Der Weihnachtsmann staunte über den tiefen Glauben von St. Nikolaus und stellte bedauernd fest, dass die Menschen heutzutage immer weniger glauben und Gott oft vergessen. Die beiden Weihnachtsfiguren überlegten, dass es daran liegen könnte, dass die Menschen nicht mehr dankbar sind, für all das Gute, das Gott ihnen schickt. Sie erinnerten an Gottes deutlichste Tat: an seinen Sohn Jesus, der als Mensch geboren wurde und die Sünden vergab.
Im Fürbittengebet baten die Mitwirkenden Gott um Essen und Trinken für alle Menschen auf der Welt. Sie baten für die Kinder der Welt, dass sie gute Chancen haben und groß und glücklich werden können.
Der Gottesdienst wurde musikalisch vom Posaunenchor Neustadt am Kulm umrahmt. Nicht die gesamte Bläserschaft war gekommen, sondern nur wenige Personen konnten musizieren, damit die Abstandsvorschriften der Coronaregeln eingehalten werden konnten. Die Gottesdienstbesucher genossen dennoch die lang vermissten Klänge und spendeten spontan Applaus. Da in der Coronazeit weniger gesungen werden soll, stellte Pfarrer Hartmut Klausfelder einige Gebärden aus der Zeichensprache vor und verblüffte damit nicht nur die Kinder, die ihm wohl nicht gleich geglaubt hatten, dass man ganz still singen kann. Am Ende des Gottesdienstes bekam jedes Kind einen Schokoladennikolaus aus fairem Handel geschenkt und durfte sich ein Exemplar vom „Kigo aus der Tüte“ mitnehmen.
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