Große Betroffenheit herrschte im Frühjahr, als klar wurde, dass angesichts der herrschenden Coronaregeln an die Feier der Konfirmation nicht zu denken war. Umso bewusster erlebten nun alle Beteiligten das Reifefest der jungen evangelischen Christen.
Nur die Eltern und Paten sowie ganz wenige der engsten Verwandten durften an der feierlichen Zeremonie in der mit Buchskränzen geschmückten Dreieinigkeitskirche teilnehmen. Die 14 Konfirmanden – zehn Mädchen und vier Jungen –saßen einzeln auf festlich geschmückten Stühlen vor dem Altarraum.
Pfarrer Hartmut Klausfelder und Lektor Andreas Walter, der als führender "Konfi-Teamer" die Konfirmanden von Anfang an durch das Vorbereitungsjahr mit begleitet hatte, bereiteten den Festteilnehmern einen beeindruckenden Gottesdienst. Klausfelder wünschte den jungen Leuten die richtigen Entscheidungen im Leben. Er ermutigte sie, die himmlische Erbschaft anzutreten, die vor 14 Jahren mit der Taufe in die Wege geleitet worden sei.
Zum besseren Verständnis wählte er einen Kugelschreiber symbolisch für das Zusammenspiel von Mensch und Gott. Gott sei die treibende und lenkende Kraft, der Mensch die ausführende Hand, erläuterte der Pfarrer. Impulsgebend sei auch der Druckknopf, der im Kugelschreiber, wie im Leben, alles in Gang setze und manchmal zu oft und rasant gedrückt werde. Wichtig seien auch Pausen im Leben, mahnte deshalb der Geistliche. Gott lenkt, doch der Mensch dürfe mit entscheiden.
Auch der Vertrauensmann des Kirchenvorstandes, Robert Gebhardt, richtete Grußworte an die Konfirmanden. Er hatte ihnen eine Mülltonne mitgebracht – bei seiner Erklärung musste so mancher Gast schmunzeln. Provokant forderte Gebhardt die Konfirmanden auf, die Gesangbücher gleich nach dem Gottesdienst in die Mülltonne zu werfen. Er hoffte dabei auf innerlichen Widerspruch bei den jungen Frauen und Männern. Seine Botschaft an die Jugendlichen war, sich ganz bewusst auf Gott einzulassen, denn bei ihm könne man allen Müll, alles was bedrückt, getrost entsorgen. Aller Ballast dürfe zu ihm gebracht werden, denn Gott lasse niemanden allein, betonte der Vertrauensmann.
Besonders feierlich war, als die Paten beziehungsweise ein Elternteil zusammen mit Pfarrer Hartmut Klausfelder den Segen spendeten. So schloss sich der Kreis – wie der Bund, den Eltern und Paten bei der Taufe mit Gott geschlossen hatten und den die Konfirmanden nun feierlich mit Gott erneuerten.
Eine besondere Freude bereiteten im Anschluss an den Gottesdienst die vereinigten Posaunenchöre Neustadt am Kulm und Frankenberg den frisch Konfirmierten. Sie beschenkten die jungen Leute und ihre Familien mit einem feierlichen Standkonzert im angrenzenden Schulhof. Denn wegen der Coronabestimmungen konnten die Bläser aus Platzgründen dieses Mal nicht in der Kirche dabei sein. Traditionell durften sich die Konfirmanden, die selbst Mitglied im Posaunenchor sind, ein Lied wünschen.
Die Posaunenchöre ernteten nicht nur von den Konfirmierten viel Applaus. So begleitet gingen sie, wie in dem Lied „Geh unter der Gnade“ beschrieben, in einen neuen Lebensabschnitt. Vor dem Kirchenrecht gelten sie nun als mündige Gemeindeglieder und dürfen auch selbst das Patenamt übernehmen.
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