Neustadt am Kulm
03.05.2023 - 21:14 Uhr

Lachen und Weinen: Volker Heißmann beschert herrliches Konzerterlebnis

Volker Heißmann und das Pavel-Sandorf-Quartett schenken den Zuhörern einen wunderbaren Abend. Dabei gibt der Sänger und Kabarettist Volker Heißmann auch viel aus seinem Leben preis.

Die Künstler, die vom Kirchenvorstand und Axel Roth zum Konzert nach Neustadt am Kulm eingeladen wurden, sind alle aus Funk und Fernsehen bekannt. Vier Musiker des Pavel-Sandorf-Orchesters – allen Frankenfaschingfans ein Begriff – und Volker Heißmann. Schon früh standen die Besucher vor dem Gotteshaus Schlange, wollte doch jeder einen guten Platz bekommen.

Heißmann, vielen als die dumm-komische alte Frau aus „Waltraud und Mariechen“ bekannt, war als Sänger in die Kulmstadt gekommen. Sein schöner weicher Bariton kam bei der Musikauswahl gut zur Geltung. Leider war teilweise viel Hall auf die Stimme gelegt, was gar nicht nötig gewesen wäre.

Heißmann ließ die Gäste an einer Vielfalt seiner Talente und Persönlichkeitsfacetten teilhaben. Er entführte sie in Episoden seines Lebens und unterstrich diese mit passenden Liedern. Mit „Kumbaya My Lord“ zog der Sänger, zwischen den Bankreihen hindurch stimmgewaltig und ernst nach vorne zum Altar hin, ein. Dann erzählte er, wie er zum Gesang und zum Glauben fand. Aufgewachsen war er gegenüber der St. Paulskirche in Fürth; mit Altarkerzen lernte er das Zählen und war schon als Kind an Gesangsauftritte gewöhnt. „Die Leute sagten auch dann – schön hast wieder gesungen, – wenn Fehler im Vortrag gewesen waren“, gab er zu.

Immer wieder wurde deutlich, wie wichtig Heißmann sein Glaube ist. Er regte die Menschen dazu an, miteinander zu reden, aber auch mit Gott ins Gespräch zu kommen. Als sein Vater starb, habe er um ein Zeichen gebeten. Bis heute sei unklar, wer der betende Mann am Sarg seines Vaters war. „Heute bin ich mir sicher, es kann nur ein Engel gewesen sein“, erzählte der Künstler ungewohnt ernst

Doch es gelang ihm, jedem noch so ernsten Moment seinen komödiantischen Stempel aufzudrücken. Er erzählte etwa, wie er seiner ersten Liebe einen unbeschreiblichen Abend in der dunklen Kirche bescherte, bis das Mädel einen Geist zu sehen glaubte. Dieser entpuppte sich als Pfarrer im Nachthemd, der nachsah, wer mitten in der Nacht Orgel spielte. Gekonnt baute er die immerwährenden Bauarbeiten vor Ort in seine Erzählungen ein und konnte sich manche Spitzen nicht verkneifen.

Auch die Dankbarkeit für seine Talente wurden deutlich. So durften Lieder wie „Hallelujah“ (Original von Leonard Cohen) nicht fehlen. Bei den Gospelsongs lud er das Publikum zum Mitsingen ein. Nach dem Segen verabschiedeten sich die Künstler mit Sinatras „My Way“.

Pfarrer Hartmut Klausfelder dankte für den wunderbaren Abend und das viele Lachen in der Kirche, das so gut in die Osterzeit passe.

 
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