Zur Baustellenbegehung und Sitzung hatte der Stadtrat den für die Großbaustelle Marktplatz zuständigen Hamburger Landschaftsarchitekten Felix Holzapfel-Herziger zu Gast. Erste Station des Rundgangs war ein Kellereingang im Westteil des Stadtplatzes, dessen Zukunft Fragen aufwirft. "Der Keller ist Eigentum der Stadt", erinnerte Bürgermeister Wolfgang Haberberger. Wegen der Umgestaltung der Anlage sei ein Antrag an die Untere Denkmalschutzbehörde gerichtet worden.
Gleich nebenan entsteht auf Wunsch der Anlieger ein behindertenfreundlicher, geschwungener Weg vom Südteil zum Nordteil des Marktplatzes. Für diesen "Schubkarrenweg" mit vierprozentiger Steigung wird nach Auskunft von Zweitem Bürgermeister Helmut Schäffler das alte Pflaster des Marktplatzes verwendet.
In nordwestlichen Teil des Platzes herrschten hinsichtlich der möglichen Risiken durch das Gefälle unterschiedliche Meinungen. Der Abschnitt wurde gar als "Engstelle" für landwirtschaftliche Fahrzeuge eingestuft. Holzapfel-Herziger und Bauleiter Daniel Färber hielten die Fahrbahnbreite für ausreichend, eine Verbreiterung des Straßenabschnitts zulasten der angrenzenden Grünanlage dagegen für technisch problematisch.
Für den Mehrgenerationenbereich zwischen zwei dichten Heckenreihen, kündigte der Architekt noch Spiel- und Trimmgeräte und Sitzmöglichkeiten an. Im Ostteil des Marktplatzes mit Pavillon und künftiger Fontaine kam vereinzelt Kritik an der Standortwahl für den Maibaum auf. Dieser hätte etwas westlicher angelegt werden sollen, so der Wunsch. "Der Standort des Maibaums ist der gleiche wie bisher", räumte Haberberger ein.
Einig waren sich die Stadträte im südöstlichen Teil des Marktplatzes: Der breite Gehsteig hätte zugunsten der Autofahrer und von Parkmöglichkeiten um einen Meter schmäler sein können. Daniel Färber begründete die Planung und sprach vom Einhalten einer Gesamtflucht in Richtung Westen.
Die Informationsrunde endete mit einer längeren Aussprache an der Treppenanlage neben dem Rathaus. Grund war die Anregung aus dem Kreis der Stadträte, die Anlage um eine oder zwei Stufen zu erhöhen. "Weil sich im oberen Bereich Überstände ergeben und es auch den dortigen Bäumen nichts bringen würde", sah der Architekt darin "keinen Sinn".
Neu für die Mandatsträger war, dass die beiden unteren Stufen abschnittsweise aus einem Stück bestehen, Teil des Multifunktionsstreifens neben der Straße sind und die Treppe der Neigung der Straße angepasst ist. Holzapfel-Herziger begründete die Anlage der Treppen mit bautechnischen Argumenten und fand Verständnis. Ergänzend bemerkte er: "Ich wollte bewusst nicht noch mehr Stufen."
Im Sitzungssaal des Rathauses folgten weitere Informationen zur Marktplatzsanierung. Der Architekt sprach von mehr Grünfläche wie bisher und nahm das Gremium mit auf eine Bilderreise über den Marktplatz einst und heute und machte deutlich, dass die Arbeiten wie beschlossen durchgeführt wurden. Um die verbliebene Hanglage oberhalb der Treppe zu mindern, bestand Einvernehmen darüber, den dortigen Bäumen eine halbkreisförmige Einfassung in Sitzhöhe zu geben. Eine Entscheidung darüber fiel im nichtöffentlichen Teil der Sitzung.
Wasserschaden: Arbeiten starten
Bürgermeister Haberberger informierte die Zuhörer über einen Beschluss des Stadtrats, der für die Umrüstung der restlichen Straßenbeleuchtung auf LED das Bayernwerk beauftragt hat. Erleichtert nahm die Sitzungsrunde seine Nachricht zur Kenntnis: "Die Beseitigung des Wasserschadens an der Kulmterrasse hat begonnen." Ohne Aussprache erhielt der Bauantrag auf Umnutzung der ehemaligen Stallungen und Scheune zu einem Wohngebäude in Scheckenhof das gemeindliche Einvernehmen.
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