Eigentlich hätte es gar nicht so viel werden sollen. Einen Euro Spende für die Seenotrettung pro Besucher der AfD-Kundgebung in der Neustädter Stadthalle vor rund einem Monat– das war die Vorgabe der SPD beim „Zamhaltn-OpenAir“, der Gegenkundgebung zu eben dieser AfD-Veranstaltung. Am Ende gab es knapp zehn Mal so viel Euro wie Besucher.
„Was lange währt, wird endlich gut“, sagte der SPD-Vorsitzende Sebastian Dippold. Zusammen mit Christian Witt von "Barbari Bavarii" und Daniel Reger von "BushlandSound", zwei der Bands, die bei der Kundgebung mit aufgetreten sind, hat er vor der Neustädter Stadthalle den Scheck über 1000 Euro an die Seenotretter überreicht.
„Wir haben einfach ein bisschen gebraucht, um uns alle unter einen Hut zu bekommen. Gerade die Ehrenamtlichen von Sea-Eye sind tierisch eingespannt“, erzählte Dippold. Der Verein aus Regensburg restauriere nämlich im Moment ein weiteres Schiff, die „Sea-Eye 2“. „Gerade da brauchen wir jeden Cent“, freute sich Dominik Reisinger. Der Weidener Maschinenbau-Student ist Technischer Leiter bei Sea-Eye sowie Schiffs- und Projektmanager für das neue Schiff. Bei dem Schiffsumbau ist er selbstverständlich mit dabei. Mit den 1000 Euro aus Neustadt könne man Diesel für einen ganzen Tag kaufen.
„Die Idee mit der Spende stammt von ‚Rechte gegen rechts‘“, erzählte Dippold weiter. In Wunsiedel haben 2014 Neonazis bei einer Demonstration pro marschierten Meter automatisch einen Euro an eine Nazi-Aussteigerorganisation gespendet. „Wir dachten, pro AfD-Besucher ein Euro an Sea-Eye, das wäre was“, schmunzelte Dippold. Also habe er mit der Idee zu Spenden aufgerufen. Dass es dank des Engagements der Neustädter so viel mehr geworden ist, freue ihn ungemein. „Nicht ganz 900 Euro sind so zusammengekommen, dafür bin ich wahnsinnig dankbar. Den Rest bis zu den tausend Euro hat dann unsere Landtagsabgeordnete Annette Karl einfach kurzerhand vollgemacht. Das war richtig großartig.“
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