Im Jahr 1980 kam Anton Dobmayer als Referendar ans Staatlichen Berufliche Schulzentrum (BSZ) in Neustadt, nach seinem Studium der Landwirtschaft und Katholischen Religionslehre. Danach legte er einen "Kaminaufstieg" hin, wie es üblich war in der Nachkriegsgeneration, erklärte Thomas Unger, Leiter des Bereich Schul- und Bildungswesen bei der Regierung der Oberpfalz. Von den vier Jahrzehnten, die Dobmayer an der Schule ist, war er 20 Jahre stellvertretender Leiter und 10 Jahre lang Leiter. Unger preiste die Verdienste von Dobmayer, doch über seine Nachfolge verlor er noch kein Wort. Doch gerade jetzt braucht das BSZ eine starke Hand, denn die Eigenständigkeit der Schule ist durch den prognostizierten Schülerrrückgang in Gefahr.
Dobmayer selbst erinnerte daran, was sich in seinen 40 Jahren Dienst alles verändert hat. Begriffe wie Legasthenie, Integration und Evaluation seien 1980 noch fremd gewesen. Mit der Wende seien Schüler aus der ehemaligen DDR gekommen, die nach Polylux und Tafelwerk gefragt hatten, erinnerte er sich. 2016 mit dem Zuzug von Flüchtlingen kam ein ganz neues Feld dazu, die Berufsintegrationsklassen. Vor allem die Landwirtschaft, sein Steckenpferd, präge die Digitalisierung. Im landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern molk die Mutter noch mit der Hand.
Über seine Zeit in der Schule sagte Dobmayer: "Ich habe wenig bewirkt, aber ich habe viel mitgewirkt." Deshalb dankte er den Vertretern aus den Schulen, der Politik und den Verbänden, mit denen er zusammengearbeitet hatte. Dass die Zusammenarbeit immer konstruktiv war, bewies der volle Saal der Aula. Die Begrüßungsliste, die stellvertretender Schulleiter Reiner Butz vortrug, umfasste drei Seiten.
Die fünf Fachbereiche Landwirtschaft, Ernährung und Versorgung, Kinderpflege, Sozialpflege und Fachakademie für Sozialpädagogik verabschiedeten sich auf ihre Art mit Tipps, Wünschen und viel Dank. "Es ist nicht gerade eine Trauerfeier, aber für manche ein gefühlsmäßig gemischter Anlass", sagte Landrat Andreas Meier über den Abschied des geschätzten Leiters. Besonders wichtig sei es, die Nachfolge-Generation an Landwirten zu motivieren, "bei allen Angriffen und Anfeindungen, die die Landwirtschaft gerade ausgesetzt ist. Das ist momentan bestimmt kein einfaches Metier".
Bei der Verabschiedung kam auch heraus, dass es Dobmayer in seinem Ruhestand bestimmt nicht langweilig werden wird, so viele Pläne, wie er mit seiner Frau Rosie hat: Er will den Jakobsweg wandern, sich im Stand-Up-Paddling versuchen, macht gerne Reisen nach Skandinavien mit dem Wohnmobil und schließlich freut sich sein Enkel Paul auf viel Zeit mit seinem Opa.
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