Der Gedenktag der hl. Elisabeth von Thüringen - leuchtendes Beispiel für die Hilfe an den Armen - hätte nicht treffender sein können. Beim 10-Uhr-Gottesdienst am Sonntag in der Wallfahrtskirche St. Felix berichteten die polnischen Franziskaner-Minoriten Marian und Peter über ihre Arbeit in der Ukraine.
Der Krieg hat das Leben im Kloster Kremenchuk 300 Kilometer südöstlich von Kiew und 70 Kilometer von der Front entfernt völlig verändert. Seit dem Überfall Russlands strömten 50.000 Flüchtlinge in die 220.000 Einwohner zählende Stadt. Viele klopfen Tag für Tag an die Klostertüre und bitten um Hilfe. Sie haben alles verloren.
Pater Marian und sein Kollege Peter seien trotz der "schlimmsten Situation" geblieben. 50 Raketen flogen über die Stadt, eine russische Bombe schlug zur Mittagszeit in einen Supermarkt ein und löschte viele Menschenleben aus. Die Leute fänden nicht einmal mehr auf dem Müll Brotreste.
Die Minoriten der an die Provinz Krakau angeschlossenen Kustodie Ukraine kundschafteten einen Bäcker aus, der täglich 20 Laibe Brot ins Kloster liefert. In einer Apotheke dürfen sich die Kranken Medizin holen. Auch das bezahlen die Franziskaner. "Bisher haben wir 29 große Lkw-Ladungen mit Nahrung und Brot weitergegeben", übersetzt Pater Guardian Stanislaus die Ausführungen seines Mitbruders weiter.
"Das ist unser Einsatz an Nächstenliebe für alle, die Not leiden", fasst Pater Marian zusammen. "Dank eurer Hilfe leben wir, weil eure Herzen offen sind", dankte der Franziskaner-Minorit für die enorme Unterstützung aus Neustadt und Umgebung. Bisher flossen Spenden in Höhe von 70.000 Euro nach Kremenchuk.
"Wir schließen Sie ins Gebet ein und wünschen von Herzen, dass Sie nie erfahren müssen, was Krieg ist." Pater Marian fügte hinzu: Schlimm sei die Ungewissheit. Niemand wisse, wann der Krieg aufhört.
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