"Ich hoffe, dass von dem Haus eine Strahlkraft auf andere Objekte ausgeht", sagte Rainer Hetz (SPD) nach der Vorstellung der mit Beifall von allen Stadträten bedachten Pläne für das marode Anwesen Stadtplatz 22. "Mir gefällt besonders gut, dass man dessen Geschichte in der Ausstellung im Hausgang exemplarisch mit aufgreifen will."
Schließlich soll im Erdgeschoss die Geschäftsstelle des Naturparks Nördlicher Oberpfälzer Wald einziehen und eine kleine Ausstellung über bedrohte Tierarten mitbringen. Ins Vorderhaus kommen eine Empfangstheke plus zwei Arbeitsplätzen und Teeküche, in den Innenhof die Schau und hinten zwei weitere Arbeitsplätze plus Lager. Damit ist das Erdgeschoss des über 30 Meter langen Gebäudes belegt.
Architekt Michael Kühnlein aus Berching im Altmühltal möchte an dem von ihm gekauften Haus so viel wie möglich erhalten. "Eigentlich bleibt fast alles bis auf die Eingangstür." Die stamme aus den 60er Jahren. "Kachelöfen, Innenfenster und Verputze sollen bleiben und denkmalgerecht saniert werden."
An historischer Bausubstanz hat Kühnlein viel und aus den verschiedensten Epochen gefunden. Der Keller wurde bereits im Mittelalter angelegt. Im Hinterhaus gibt es Teile aus der Renaissance um 1400. Aus dieser Zeit stammt auch die Fassade zum Stadtplatz. Die ältesten Balken des Gebäudes sind im Mittelhaus verbaut. Der Architekt datiert sie um das Jahr 1534. Das Gebäude wurde immer wieder umgebaut, der Dachstuhl weist zwei Bauphasen aus dem 19. Jahrhundert auf.
15 Meter beträgt der Höhenunterschied zwischen dem Eingang am Stadtplatz und dem Ausgang des Gartens in der Fröschaustraße. Kühnlein möchte die Terrassenstruktur des Grundstücks mit den Trockenmauern ebenso wieder instandsetzen wie die gemeinsame Treppe mit dem Nachbarn.
Im Obergeschoss könnte ein Laubengang zwischen den beiden Wohnungen im Vorder- und Hinterhaus entstehen und ansonsten die offene Struktur für etwas Tageslicht im Ausstellungsbereich sorgen. Im Hinterhaus verbindet eine interne Treppe die Räume mit dem dazugehörigen Schlafzimmer im Dach. Dort führt ein Steg zu einem weiteren kleinen abgeschlossenen Wohnbereich.
Die Fassaden bleiben mit ihrer historischen Gliederung auf beiden Seiten des Hauses erhalten. Zu den erwarteten Gesamtkosten gibt sich Kühnlein bedeckt. Wie es heißt werden aber zwei Millionen Euro für das gesamte Projekt nicht ausreichen.
Licht an
Mit der Energiekrise im Zuge des Krieges in der Ukraine gingen auch in Neustadt/WN die auf Stadtpfarrkirche, St. Felix und Landratsamt gerichteten Strahler aus. Energieeinsparverordnung lautet das Stichwort, an das sich auch die Stadt hielt. Die aber lief mittlerweile aus, sagte Tobias Knauer (CSU) im Stadtrat. Er beantragte, die Baudenkmäler in der Nacht wieder zu illuminieren. „Es gibt keine Verpflichtung zum Abschalten mehr außer einer moralischen“, bemerkte Bürgermeister Sebastian Dippold. Er verwies auf eine Abstimmung in der nächsten Sitzung.
Partner beim Alten Pfarrhof
Als Bauamt auf Zeit für einzelne Projekte stellte sich die Firma Bayerngrund im Stadtrat vor. „Wenn die Ressourcen im Rathaus aufgebraucht oder ausgelastet sind, rutschen wir in die Rolle des Bauherren auf Zeit“, sagte Markus Hofmann von der Geschäftstelle Nürnberg. Die Stadt wolle dieses Potenzial für das Projekt Alter Pfarrhof anfragen, informierte Dippold. „Wir werden uns mit einem Honorarangebot bewerben“, sagte Hofmann.
Sportförderung
Um 300 Euro hebt die Stadt die Förderung für die Sportvereine gegenüber dem im Dezember gefassten Beschluss an. Demnach werden für jedes erwachsene Mitglied 2 Euro, pro Jugendlicher 6 Euro und je Übungsleiterstunde 1,70 Euro ausbezahlt. Von dem Zusatzbetrag profitiert die Wasserwacht, die den Zuschuss für ihr bisher nicht bedachtes Gebäude am Süßenloher Weiher erhält. Insgesamt lässt sich Neustadt die Unterstützung der Sportvereine fast 32.000 Euro kosten.
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