Die CSU will den Eindruck vermeiden, dass Anliegen auf der Strecke bleiben, weil Sitzungen und Termine derzeit schwieriger sind. In einer Video-Pressekonferenz sprach sie zwei Komplexe an, die ihr besonders wichtig sind. Sie heißen "Bürgerhaushalt" sowie neues Baugebiet am Breiten Weg.
Fraktionssprecher Thomas Hauer hat das Stichwort Bürgerhaushalt bereits kurz im Finanzausschuss angesprochen. Konkret gehe es darum, Vorschläge aus der Bevölkerung zu sammeln, sie auf die Zuständigkeit der Stadt abzuklopfen und sie dann in den Haushalt 2022 mit einem Betrag x einzustellen und konkret umzusetzen. "Das kann eine Gehwegbeleuchtung oder ähnliches sein", sagt Tobias Knauer. Dass dieser Weg zielführend sei, zeige sich laut Armin Aichinger an der Umfrage zur Versorgung des Stadtgebiets mit Abfallkörben. "Das kam bei den Leuten gut an."
Hauer räumt ein, dass die CSU damit das Rad nicht neu erfinde, aber die Bürger vermehrt ins Boot zu holen, eröffne der Stadtratsarbeit neue Perspektiven, die über Vorschläge bei einer Bürgerversammlung hinausgingen. "Man kann natürlich auch jeden Stadtrat ansprechen", ergänzt Tanja Kippes. "Aber zum Beispiel im Baugebiet Rumpler III gibt es zahlreiche Neubürger, die uns nicht so kennen und umgekehrt. Die könnten sich auf diesem Weg einbringen."
Das Ganze solle nicht unter dem Etikett CSU firmieren, sagt Knauer. "Es geht um die Beteiligung der Bevölkerung." Wie dies geschieht – über Flyer, Webseiten oder Ähnliches – soll der Stadtrat entscheiden. Denn die CSU wünscht sich, dass diese Aktion breite Unterstützung aus dem Rathaus erfährt.
Gleiches gelte für den Breiten Weg, das Gebiet Richtung Mühlberg und A 93. Die Christsozialen können sich dort sowohl neue Wohnhäuser vorstellen als auch ein kleines Gewerbegebiet, das in einer Art Riegelbebauung vom Wohngebiet abgegrenzt ist. Aichinger: "Hintergrund ist, dass wir als Kreisstadt Einwohner verlieren und keine neuen Arbeits- und Ausbildungsplätze anbieten können, weil das Gewerbegebiet im Wiesengrund voll ist." Dabei sei keineswegs an großes produzierendes Gewerbe gedacht, betont Knauer: "Wir reden von zwei bis drei Hektar. Da geht es um heimische Handwerksbetriebe, die erweitern könnten." Anfragen gebe es durchaus. Ferner zeige die Erfahrung, dass die Gewerbegebiete entlang der Autobahn, etwa Mitterteich oder Windischeschenbach, gut angenommen würden. Auch die Sauernlohe in Altenstadt habe nicht mehr allzu viel Platz.
"Davon losgelöst müssen wir das Baugebiet betrachten", unterstreicht Hauer. Das habe seine Partei vorher anders gesehen, aber mittlerweile habe man die Priorität so gesetzt: erst das Wohngebiet entwickeln, sofern es dann noch freie Flächen Richtung Autobahn gibt, wäre dort auch noch Platz für kleineres Gewerbe ähnlich wie im Wiesengrund im Stadtnorden.
Die Stadt soll noch heuer in Grundstückverhandlungen eintreten, fordern die Christsozialen. Das dürfte der Knackpunkt werden, denn die Flächen gehören mehreren Besitzern. Wie vielen genau, ist unbekannt. Sollte diese Aufgabe gestemmt sein, würde das neue Wohngebiet gar nicht mal so klein. Kippes spricht von 20 bis 30 Einheiten, je nach Größe.
"Wir reden von zwei bis drei Hektar. Da geht es um heimische Handwerksbetriebe, die erweitern könnten."
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