Mehr als 62.000 Euro hat die grundlegende Überholung der Felix-Orgel gekostet. Viele Patenschaften und Konzerte waren nötig, um die beachtliche Spendensumme von 36.810 Euro zusammenzubringen. Die Diözese steuerte 12.600 Euro bei; der Rest wurde aus Rücklagen des Klosters finanziert.
Pater Stanislaus dankte allen Unterstützern und überreichte nach dem Konzert die Patenschaftsurkunden. Die Orgelbauwerkstatt Thomas Jann aus Allkofen bei Laberweinting hat das ergraute Orgelwerk einer grundlegenden Jungkur unterzogen und sowohl klanglich als auch technisch das Optimum aus der vorhandenen Substanz herausgeholt.
Mit dem Festpräludium des Dresdener Kreuzkantors Oskar Wermann eröffnete Tobias Rupprecht im vollen Werk der Orgel das Benefizkonzert. Die gemäßigt romantischen Klänge passen hervorragend zur Felix-Orgel, die klanglich trotz ihrer Erbauung im Jahr 1957 noch weit in der Romantik verankert ist. Rupprecht trat im Laufe des Konzerts auch mehrfach als hervorragender und einfühlsamer Begleiter an der Orgel und am E-Piano auf. Besonders mit seinem Vater Hubert an der Klarinette erklang Telemanns „Die Anmut“ überzeugend anmutig.
Der junge Neustädter Bass-Bariton Raphael Ernst hatte Kompositionen von Händel, Gounod und Verdi mitgebracht. Dabei lotete er intonationssicher und klangschön alle Stufen der Dynamik überzeugend aus und überzeugte mit stilreiner Aussprache. Eine innige Stimmung kam besonders im „Ave Maria“ von Verdi auf.
Eine besondere Note fügte der 17-jährige Gitarrist Peter Ermer dem Konzertprogramm hinzu. Die Werke von Myers, Walton und Tarrega erfordern einen hohen Stand der Beherrschung des Instrumentes. Mit hoher Musikalität setzte Ermer sein Können in überzeugende Interpretationen um. Das Publikum war dabei so aufmerksam – man hätte stellenweise die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören können.
Besondere Erwähnung verdient das gelungene Experiment, Gitarre und Orgel zu kombinieren. Ermer und Rupprecht meisterten hervorragend alle Schwierigkeiten der räumlich getrennten Aufstellung und interpretierten eine farbenreiche „Fantasy“ des zeitgenössischen ukrainischen Komponisten Vladimir Karlash.
Das Orchester Pfreimd, bestehend aus 14 Musikern unter der musikalischen Leitung von Winfried Siller, präsentierte sich sowohl allein als auch in begleitender Funktion als homogener und gut aufeinander abgestimmter Klangkörper. Die Kompositionen des Italieners Vitali und des Finnen Sibelius waren in Tonfall und Gesamtgestaltung gut auf die herbstliche Zeit abgestimmt. Auch der eher selten gespielte mährische Barockkomponist Vejvanovsky wurde für das Publikum neu entdeckt. Das allseits bekannte „Te Deum“ von Charpentier, gemeinsam musiziert von Orchester, Orgel und Klarinette beendete ein überzeugendes Konzert.
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