Große Trauergemeinde nimmt Abschied von Marianne Rauh

Neustadt an der Waldnaab
26.06.2022 - 11:08 Uhr

Die Theisseiler Bürgermeisterin Marianne Rauh wird auf dem Neustädter Friedhof zu Grabe getragen. Beim Trauergottesdienst würdigen Vertreter von Politik und Landwirtschaft das Engagement der außergewöhnlichen Frau.

von KRB

Vier Feuerwehren und drei Vereinsabordnungen waren am Samstag mit ihren Fahnen zur Neustädter Stadtpfarrkirche St. Georg gekommen, um von ihrer Bürgermeisterin Marianne Rauh Abschied zu nehmen. Auch die Zahl der Bürgermeister aus dem Landkreis, mit dem Vorsitzenden des Kreisverbands des Bayerischen Gemeindetags, dem Windischeschenbacher Rathauschef Karlheinz Budnik an der Spitze, war sehr groß – es fehlten nur einige wenige. Alte Weggefährten wie Altlandrat Simon Wittmann oder die ehemaligen Landtagsabgeordneten Georg Stahl und Petra Dettenhöfer nahmen mit Abschied.

Der Neustädter Stadtpfarrer Josef Häring, der das Requiem gemeinsam mit dem Weidener Stadtpfarrer Markus Schmid zelebrierte, fand anerkennende Worte über das Leben und Wirken von Marianne Rauh. „Sie widmete all ihre Kraft der Familie und Kommunalpolitik. Marianne Rauh hatte ihr Herz am richtigen Fleck.“ In dem beeindruckenden Gottesdienst, der musikalisch vom Singkreis Letzau, Christiane Böhm sowie Bernhard Schmauß an der Orgel gestaltet wurde, würdigten dann vier Redner die Lebensleistungen der Theisseiler Bürgermeisterin.

Gemeinde fassungslos und bestürzt

Dem zweiten Bürgermeister Karl Völkl aus Theisseil fiel es sichtlich schwer, die richtigen Worte zu finden. „Die Gemeinde war fassungslos und bestürzt darüber, dass wir einen so liebenswerten Menschen verloren haben. Ihre Herzensangelegenheit war die Entwicklung der Gemeinde Theisseil, von Hammerharlesberg bis Remmelberg, was sie in einem selbstlosen Engagement immer wieder zeigte. 32 Jahre hat sich Marianne Rauh für unsere Gemeinde eingebracht.“

„Auch nach einer Woche können wir es immer noch nicht fassen“, so Landtagsabgeordneter Stephan Oetzinger, der die Dankesworte für den CSU-Kreisverband, die CSU-Kreistagsfraktion, der Jungen Union und Frauen-Union sowie des Gartenbauvereins überbrachte. „Marianne Rauh hat sich um unsere Gemeinschaft verdient gemacht, eigene Interessen hinten angestellt und stets für die Landwirtschaft ein gutes Wort eingelegt.“

Landkreis in Trauer vereint

„Der Landkreis Neustadt ist mit der Familie Rauh in Trauer vereint“, so Landrat Andreas Meier. „Für Marianne stand der ländliche Raum und unsere Heimat immer ganz vorne. Dafür hat sie gekämpft und gelebt. Besonders sozial benachteiligte Menschen lagen ihr am Herzen. Sie war als Kreisrätin in beinahe allen Ausschüssen des Kreistages vertreten, immer direkt und nie hinten herum. Sie hinterlässt im Kreistag eine große Lücke, die nicht leicht zu schließen ist und das ist auch gut so.“

Nicht fehlen durften ehrende Worte des Bauernverbandes. Diese fasste Bezirksbäuerin Rita Bäuml, auch stellvertretend für die Kreisbäuerin Josefine Kick, zusammen. „Wir verlieren unsere Ehrenkreisbäuerin, die für die Landfrauen mehr als wichtig war. Sie hat sich beispiellos für unsere Belange eingesetzt und für sie gekämpft. 1983 hat Marianne den Ring junger Landfrauen im Landkreis und der Stadt Weiden gegründet, war Ortsbäuerin und im Kreis- und Bezirksvorstand aktiv. Sie war die erste Holunderkönigin und Kreisvorsitzende des Verbandes für Gartenbau und Landschaftspflege. Es wurde ein Lebenswerk, vor dem wir uns nur verneigen können.“

Auf dem Weg zum Neustädter Friedhof gab dann die Letzauer Blasmusik ihrer Bürgermeisterin die letzte Ehre. Die Blaskapelle gestaltete die Trauerfeier am Friedhof auch musikalisch.

Letzau bei Theisseil19.06.2022
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