Neustadt an der Waldnaab
11.08.2020 - 12:29 Uhr

Hilferuf aus Uganda

Corona hat die Hilfe aus der Oberpfalz für die drei Missionsstationen der Franziskaner-Minoriten im rund 8700 Kilometer entfernten Uganda drastisch eingeschränkt. Das soll sich jetzt aber ändern.

Immer mehr Kinder suchen in der Krankenstation der Franziskaner-Minoriten Hilfe. Wegen Corona wird das Geld knapp. Bild: privat Bild: fef
Immer mehr Kinder suchen in der Krankenstation der Franziskaner-Minoriten Hilfe. Wegen Corona wird das Geld knapp. Bild: privat

Wie alle anderen größeren Veranstaltungen ist Ende Juni auch das Sommerfest für Uganda auf dem Felix ausgefallen. Hunderte Besucher feierten alljährlich im Klostergarten. Der gesamte Erlös floss in die von Pater Stanislaus Strojecki (Nsubuga) initiierten Missionsstationen in Kakooge, Matugga und Munyonyo. Es ist immerhin eine stattliche vierstellige Summe, die in diesem Jahr in Uganda, das zu den ärmsten Ländern Afrikas gehört, fehlt.

Die 180 Schulpatenschaften, die von Spendern im Raum Neustadt-Weiden finanziert werden, sind gesichert. Aber für die vielen anderen Ausgaben, die nahezu täglich auf Pater Stanislaus und seine Mitstreiter zukommen, wird das Geld knapp. Der frühere Guardian von St. Felix hat sich daher mit einem Hilferuf an Freunde im Raum Neustadt gewandt.

"Was mir am Herzen liegt, und das nicht erst seit Covid, ist die Gründung eines Fonds für die kranken Kinder", schreibt der Franziskaner-Minorit. Seit er in Kakooge ist, der ärmsten Niederlassung in Uganda, versucht er, "irgendwie das Geld aufzutreiben, um den Arztbesuch, eine Behandlung oder auch Medikamente für die Kinder zu ermöglichen".

Viele Mütter schickten ihre Kinder nicht zum Arzt, weil das Geld fehle, berichtet Pater Stanislaus "Durchhalten laute der einzige Rat, den man geben kann. Und wer nicht durchhält...." Oft gehe es nicht einmal um große Beträge, umgerechnet um 5, 10 oder 20 Euro. Aber auch das sei für viele Mütter, die ihre zahlreichen Kinder allein großziehen, zu viel.

Jetzt, unter Covid, habe sich die Lage noch deutlich verschlechtert. "Jede Woche klopfen bei uns Leute an und bitten um Unterstützung für Medikamente und ärztliche Behandlung", schildert der Ordensmann die schwierige Situation.

Die Pfarrei habe schon seit fünf Monaten keine Einnahmen mehr. Als Klostergemeinschaft versuchen die Franziskaner zu helfen, wo es am dringendsten ist. "Aber es wird immer mehr", klagt Stanislaus. Manchmal seien es sehr kostspielige Behandlungen wie bei der 22-jährigen an Hepatitis (B+) erkrankten Esther oder erst neulich bei einem Mädchen mit Nierenversagen oder einem Jungen mit vier Brüchen am Oberschenkel nach einem Unfall. Esther geht es inzwischen ganz gut, befindet sich aber immer noch in Therapie. Sie lässt grüßen und bedankt sich für die großzügige Hilfe aus der Oberpfalz. Das Gute am Lockdown sei, dass sie im Moment nicht studieren könne und somit mehr Ruhe habe, die sie auch benötige.

Neustadt an der Waldnaab27.06.2019
Neue Hilfsaktion:

Mehrere Wege, Gutes zu tun

Kloster St. Felix und der Ugandakreis wollen nun aktiv werden und Pater Stanislaus (Nsubuga) in seiner Lage unterstützen, damit er den Menschen in Uganda helfen kann. Für das ausgefallene Ugandafest soll jetzt unter dem Motto "St. Felix für kranke Kinder in Kakooge" Geld gesammelt werden. Wer helfen will, soll die Spende auf folgendes Konto überweisen: DE07 7535 1960 0300 1366 45. Kennwort: „Für die Kinder von Kakooge“. Jeder Euro wird benötigt.

Außerdem wurde in der Klosterkirche St. Felix eine Ausstellung mit neuen Bildern aus Uganda aufgebaut. Hier gibt es eine Spendenbox, in die die Besucher Geld einwerfen können. Wenn sie eine Spendenquittung benötigen, schreiben sie bitte zu der Spende die Anschrift dazu. Vergelt`s Gott. Bereits zum Feiertag Mariä Himmelfahrt gibt es eine erste Aktion für die Ugandahilfe. Fleißige Frauen binden wieder Kräuterbüschel. Diese stehen bereits am Freitag in der Vorabendmesse um 18 Uhr in der Felixkirche und ebenso am Feiertag selbst gegen eine freiwillige Spende bereit. Das Geld geht komplett nach Uganda.

 
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