Neustadt an der Waldnaab
30.12.2025 - 09:26 Uhr

Krankenseelsorger Pater Sigmund feiert in Neustadt/WN 70. Geburtstag

Am 2. Januar wird der Neustädter Pater Sigmund 70 Jahre alt. In der Stadt ist der Ordensmann bekannt für seinen Dienst im Hospiz St.-Felix. Schon zur Schulzeit hat er sich mit Fragen zum Sterben und dem Geheimnis des Todes beschäftigt.

Seit einem Vierteljahrhundert auf dem Felixberg: Pater Sigmund feiert am Freitag, 2. Januar, 70. Geburtstag. Bild: mas
Seit einem Vierteljahrhundert auf dem Felixberg: Pater Sigmund feiert am Freitag, 2. Januar, 70. Geburtstag.

In großer Dankbarkeit feiert Pater Sigmund am Herz-Jesu-Freitag, 2. Januar, seinen 70. Geburtstag. Der Franziskaner-Minorit ist der dienstälteste Ordensmann im Neustädter Kloster St.-Felix. Er gehört zu den polnischen Mitbrüdern, die im Sommer 2000 St.-Felix von den deutschen Minoriten nach deren Rückzug übernommen haben. Seitdem ist er ununterbrochen in Neustadt/WN.

Seit 2004 kennen die Menschen im Raum Neustadt-Weiden Pater Sigmund als treuen, fürsorglichen Begleiter der Kranken. Zuerst als Seelsorger im ehemaligen Kreiskrankenhaus Neustadt, später dann in der Palliativstation. Als diese dann 2019 nach Weiden verlegt wurde, ging auch der Pole mit in die Max-Reger-Stadt. Zudem ist er seit Februar 2019 für die Schwerkranken im Hospiz St.-Felix da.

Arbeit mit den "Gästen"

Täglich kümmert sich der freundliche Ordensmann um die Patienten und Gäste, wie die Bewohner im Hospiz genannt werden. „Ich höre den Menschen zu und versuche mich, in ihre Lage zu versetzen und ihnen Mut zu machen“, beschreibt Pater Sigmund seine Arbeit. Es sei wichtig, dass der Kranke spüre, dass er nicht allein sei. Der Geistliche spendet die Sakramente, vor allem die Kommunion und die Krankensalbung. Jeden Donnerstagabend feiert er im Hospiz Gottesdienst. Auch viele Familienangehörige sind ihm dankbar für seinen Dienst.

Zu Sterbenden Kontakt zu bekommen, ist gar nicht einfach. Pater Sigmund verrät, dass er sich schon als Jugendlicher in der Oberschule mit Fragen zum Tod der Menschen beschäftigt habe. Nach dem Tod seines Vaters mit nur 67 Jahren verstärkte sich dieses Interesse. Es war ihm schnell klar, dass ohne Glauben und ohne Verbindung zu Gott das Leben sinnlos sei. Dass der Mensch Angst vor dem Tod hat, sei ganz normal, weiß der Seelsorger. „Auch Jesus hat Angst vor dem Sterben gehabt.“ Der Tod sei ein Geheimnis, das wir erst im Licht der Auferstehung begreifen würden.

Bruder ist Bischof

Der Pater ist zusammen mit zwei jüngeren Brüdern - einer ist Bischof in Bolivien – in Niederschlesien aufgewachsen. Gleich nach dem Abitur trat er in den Orden der Franziskaner-Minoriten ein. Nach dem sechsjährigen Theologie- und Philosophiestudium in Krakau und der Priesterweihe am 12. Juni 1982 durch Bischof Stanislaus Smolenski schickten ihn die Ordensoberen weitere vier Jahre an die Uni in Lublin, wo er Kirchengeschichte studierte. Danach betreute der Jubilar einige Pfarreien quer durch Polen. Nach einem sehr schönen Jahr in Assisi (1988) und einem weiteren Jahr als Studiensekretär in Krakau beorderte der Provinzial Pater Sigmund nach Deutschland. Nach Stationen in Ratingen und Oggersheim kam er im August 2000 nach Neustadt/WN, wo er längst heimisch geworden ist.

Der bescheidene Ordenspriester möchte kein großes Fest zum runden Geburtstag. Er feiert mit den Gläubigen wie jeden Freitag den Frühgottesdienst und hat am Nachmittag einige Gäste zum Kaffeetrinken ins Kloster eingeladen.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.