Neue Berufsschule mit Weiden: Neustadt/WN sagt ja, ich will

Neustadt an der Waldnaab
18.11.2021 - 10:29 Uhr
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Jetzt ist es offiziell: Der Kreisausschuss Neustadt gibt offiziell bekannt, dass er gerne zusammen mit der Stadt Weiden eine neue Berufsschule bauen würde. Landrat Andreas Meier wagt schon mal eine behutsame Prognose.

Das Staatliche Berufliche Schulzentrum soll Teil eines neuen Berufsschulkomplexes werden. Ob der dann immer noch in der Josef-Blau.-Straße in Neustadt/WN steht, ist allerdings fraglich.

Bereits am 4. November gab es auf Verwaltungsebene ein Gespräch zwischen Vertretern der Stadt Weiden und dem Landkreis Neustadt. Sie vereinbarten, dass beide Seiten eine Absichtserklärung in Sachen Neubau einer gemeinsamen Berufsschule abgeben. Im Neustädter Kreisausschuss war das o.k. Formsache.

Ob es in Weiden ob der angespannten Finanzlage ebenso rund läuft, ist offen. Denn in der Erklärung steht, dass bis zur Gründung eines Zweckverbands die bis dahin anfallenden externen Kosten im Verhältnis der Schülerzahl zu tragen sind. Das wären 88 Prozent für die Stadt und 12 Prozent für den Landkreis. Der Stadtrat trifft sich am Montag, um über das Thema zu beraten.

Gibt es grünes Licht, sähe der Fahrplan so aus: Die Kommunen prüfen die Zusammenlegung von Europa-Berufsschule Weiden, Berufsschulzentrum Neustadt und der Wirtschaftsschule Weiden. Der künftige Standort bleibt vorerst offen. Die Wirtschaftsschule Eschenbach soll bleiben. Dazu soll ein Raumprogramm bei der Regierung der Oberpfalz beantragt werden. Auf der Basis dieses Bedarfs beginnt die Grundstückssuche und die Kostenermittlung. Danach wäre über die Gründung eines Zweckverbands zu entscheiden.

"Was wäre denn ein realistischer Zeitrahmen für so ein Projekt?", fragte Karl Lorenz (Freie Wähler). "Ganz vorsichtig optimistisch könnte der erste Bagger noch in dieser Wahlperiode anrücken," antwortete Landrat Meier. Zuvor müssten aber noch einige Hausaufgaben erledigt werden. So bedarf es der Abstimmung mit IHK und Handwerkskammer, welche Berufe die Region vor allem nötig hat. Meier: "Ich wäre auch dafür, neue Berufe aufzunehmen, zum Beispiel im Zusammenhang mit Wasserstoff." Der Landkreis ist eine von neun deutschen Wasserstoff-Modellregionen.

Einstweilen gelte es aber auch, mit der neuen Schule traditionellen Branchen aus der Patsche zu helfen, erklärte die stellvertretende CSU-Fraktionssprecherin Andrea Lang an einem Beispiel. Sie kennt Fälle von Zimmererlehrlingen aus dem Landkreis-Westen, die regulär in Furth im Wald Unterricht hätten. Das ist 150 Kilometer entfernt. Bayreuth wäre 25 Kilometer vor der Haustür. "Aber es ist nicht gesagt, dass dort der Gastschulantrag genehmigt wird. Und dann gibt es noch ein Problem: Wenn es dem Azubi in Bayreuth gefällt, kommt er vielleicht nicht mehr zurück."

Mit einer eigenen Berufsschule wären solche Konfliktfälle möglicherweise leichter zu lösen. Einstimmig entschieden sich alle Fraktionen auf Antrag der CSU, diesen Weg weiter zu verfolgen.

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