Der gebürtige Neustädter Helmut Witt, der als Bruder Manuel dem Orden der Benediktiner angehörte, sah viele Ereignisse in seinem Leben als göttliche Fügung. Dies betonte er immer wieder in vielen Gesprächen, Telefonaten und Mails mit seinem Cousin Franz Witt. Am Montag ist er plötzlich und unerwartet kurz nach seinem 75. Geburtstag im Kloster Münsterschwarzach gestorben.
„Nichts hat darauf hingedeutet. Wir haben ihn letzten Samstag, zwei Tage nach seinem 75. Geburtstag noch in Altenstadt getroffen und nachträglich gratuliert, als er mit einem Mitarbeiter des Klosters seine Schwester Hildegard abholte“, erzählt Franz Witt. Hildegard Witt kehrt in Kürze wieder in die Mission nach Litembo in Tansania zurück und wohnt bis zu ihrer Abreise als Gast im Kloster. Bruder Manuel wurde 1947 als Sohn eines Schuhmachermeisters geboren. 1957 trat sein älterer Bruder Joachim nach einer Begegnung mit Papst Pius XII in Rom in den Orden der Benediktiner ein und lebte im Kloster Münsterschwarzach. Dorthin folgte ihm 1961 sein Bruder Helmut. Eigentlich wollte er dort nur eine Schuhmacherlehre absolvieren, doch im Kloster gefiel es ihm so gut, dass er dort blieb. 1964 trat er in den Orden ein, 1967 legte er die zeitliche und 1972 die ewige Profess ab.
Ab 1964 absolvierte er noch zusätzlich eine Ausbildung zum Industriekaufmann und war dann im Lohnbüro der Abtei tätig. Seine Lebensaufgabe galt der Mission. 35 Jahre war er auch für die Medien- und Pressearbeit im Kloster zuständig. Bis zuletzt war er eifriger Leser des Neuen Tags.
Den Neustädtern dürfte Bruder Manuel noch durch das Advents-Standl des Oberpfälzer Waldvereins, das Franz Witt mit seiner Familie organisierte, in Erinnerung sein. 2019 stand er hier letztmals und verkaufte Waren des Kloster eigenen Fair-Handels. Diesen hatte sein Bruder 1995 gegründet. Gemeinsam haben die beiden Neustädter viele Jahre eines der Standbeine des Klosters erfolgreich zu dem gemacht, was es heute ist: Importorganisation und Vertriebszentrum für Weltläden in ganz Deutschland.
Der Trauergottesdienst ist am Samstag, 1. Oktober, um 10 Uhr in der Abteikirche Münsterschwarzach. Anschließend wird Bruder Manuel im Klosterfriedhof beigesetzt.
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